Dabei nutzt MAN die Antriebstechnologie aus dem in Serie produzierten eTruck sowie innovative NMC-Batterie-Packs, die im Werk Nürnberg in Großserie gefertigt werden. Der Lion’s Coach E verfügt über eine Energiekapazität von 356 bis 534 kWh mit einer Reichweite von bis zu 650 Kilometern. Sein smartes Designkonzept verringere den Luftwiderstandsbeiwert (Cw-Wert) auf 0,31 und damit auf einen Wert im Bereich kompakter SUVs. Auch in puncto Raumangebot lasse der erste eCoach Europas kaum Wünsche offen: Bis zu 61 Fahrgäste können komfortabel darin reisen – und das ohne Einschränkungen beim Gepäckvolumen im Vergleich zum Dieselpendant. Premiere soll der Lion's Coach E auf der Messe „Busworld Europe“ in Brüssel im Oktober 2025 feiern. Der Start der Serienproduktion ist 2026 geplant.

 

MAN eCoach folgt Zero-Emission-Strategie

Um Umwelt- und Klimaschutz Rechnung zu tragen, hat sich MAN zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit seinen Kunden die nachhaltige Mobilität voranzutreiben. Das Unternehmen verfolge eine Zero-Emission-Strategie und ist bereits seit sechs Jahren mit der Lion’s City E Familie für den Stadt- und Überlandbereich unterwegs. Allein im ersten Quartal 2025 habe der Absatz insgesamt 283 Elektrobusse betragen, was einem Anteil von mehr als 50 Prozent der von MAN in Europa abgesetzten Stadtbusse entspreche. Konsequenterweise hat MAN auch die Elektrifizierung des Reiseverkehrs im Blick. Der MAN Lion‘s Coach E werde sowohl den gesellschaftlichen Anforderungen nach Klimaschutz als auch den Kundenwünschen für einen nachhaltigen Reiseverkehr gerecht, so MAN.

Der Start der Serienproduktion ist für 2026 im türkischen MAN-Werk in Ankara geplant, das in den letzten Monaten sukzessive auf eMobility umgestellt worden ist. „Die Neuausrichtung am Standort in Ankara ist wichtiger Baustein der Transformation von MAN hin zu einem Anbieter nachhaltiger Transportlösungen“, betont Oktay. Im Anlauf der Serienfertigung des eCoach soll eine „Early Fleet“ im kommenden Jahr an ausgewählte Pionierkunden in den europäischen Kernmärkten gehen.

 

Vielfältige Einsatzgebiete

Die bevorzugten Einsatzgebiete des MAN Lion’s Coach E werden im ersten Schritt der Entwicklung von Fahrzeug und öffentlicher Ladeinfrastruktur bei einer Reichweite von bis zu 650 Kilometern die Kurz- und Mittelstrecke sein, teilte MAN mit. Dazu zählten Shuttledienste, Werkverkehre und Städtetrips.

„Der eCoach ist zudem eine echte Chance für die Reisebus-Touristik, neue Zielgruppen zu erreichen, für die auch das Thema Nachhaltigkeit wesentlich in der Reiseplanung ist“, zeigt sich Heinz Kiess, Leiter Produktmarketing Bus überzeugt. Insbesondere auch deshalb, weil mit einer CCS-Ladeleistung des Fahrzeuges von bis zu 375 kW in Verbindung mit den gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten des Fahrers schon heute ein ähnliches Einsatzprofil wie mit einem Dieselbus darstellbar sei. Mit der bereits in Entwicklung befindlichen Megawatt-Ladeinfrastruktur (Megawatt Charging System, MCS, bis 750 kW) sollen sich die Einsatzbereiche des Elektrobusses künftig zudem noch deutlicher in Richtung Langstrecke ausweiten.

 

Bewährtes Fahrzeugkonzept und dynamisches Design

Basis für den eReisebus ist der bewährte, 2017 neu vorgestellte Lion’s Coach. Im ersten Schritt kommt der eCoach als 13,9 Meter langer, kompakter Dreiachser mit einem technisch zulässigen Gesamtgewicht von maximal 27,3 Tonnen auf die Straße. Bis zu 61 Fahrgäste können komfortabel darin reisen – und das mit keinerlei Einschränkungen beim Gepäckvolumen von minimal elf bis maximal 13 Kubikmetern. Nach dem elektrischen Lion‘s Coach 14 E Dreiachser will MAN Zug um Zug bis in die Jahrzehntewende weitere Typen im Reisebus-Segment ausrollen.