Qualifiziert haben sich die Fahrer längst: durch ein freundliches Lächeln, einen witzigen Spruch, Hilfsbereitschaft, den berühmten kühlen Kopf in stressigen Situationen – dergleichen wird von den Fahrgästen durchaus registriert. Da Wertschätzung trotzdem selten ausgesprochen wird, soll die Aktion „LieblingsbusfahrerIn“ genau dazu inspirieren.

Bis zum 17. Mai können Fahrgäste ihre Helden des Alltags mit ihrer ganz eigenen Bus-Geschichte bewerben – ganz einfach über die Website "lieblingsbusfahrerin.de". Aus allen Einsendungen wählt eine Jury die bemerkenswertesten Geschichten aus und kürt anschließend die Lieblingsbusfahrer 2024 der Nation. Dabei erhalten auch die Fahrgäste, die die Siegergeschichten eingereicht haben, ein Dankeschön. Die Initiatoren der Aktion erhoffen sich dadurch eine stärkere Anerkennung der Leistungen der rund 100.000 Busfahrer in Deutschland und einen Imagegewinn für den Beruf.

Im vergangenen Jahr waren über 2.300 Geschichten eingereicht worden, das mediale Echo war immens, sogar außerhalb der Busbranche. Deshalb erfährt die Aktion heuer ihre zweite Auflage. Organisiert wird der Wettbewerb als gemeinsame Initiative des Fahrgastverbandes Pro Bahn, der DB Regio, dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo). Unterstützung kommt von KRAVAG, DEVK und MAN. Damit Verkehrsbetriebe und Busunternehmen ihre Fahrgäste gezielt auf den Wettbewerb aufmerksam machen können, wurde auf der Netzpräsenz "lieblingsbusfahrerin.de" ein Partnerbereich eingerichtet, auf dem analoge und digitale Werbemittel kostenlos heruntergeladen werden können.

 

Nachwuchs finden – mit dem „Lieblingsbusfahrer“

„Die Empathie und Wertschätzung, die unser Fahrpersonal unseren Fahrgästen entgegenbringt, sind wichtige Bestandteile des Berufes“, so Edith Bischof, Vorsitzende Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit beim bdo. „Die große Verantwortung im Alltag, die auf den Fahrerinnen und Fahrern lastet, kann durch gegenseitigen Respekt unterstützt werden.“ Deshalb soll die Aktion „LieblingsbusfahrerIn“ den Beruf in der öffentlichen Wahrnehmung auch für alle Quereinsteiger transparenter machen. „Wegen des akuten Fachkräftemangels ist dies notwendiger denn je“, meint Bischof. Deshalb freue sie sich auch sehr, die Aktion als Jurymitglied unterstützen zu können.

Deutschlandweit befinden sich derzeit rund 100.000 Busfahrer in gewerblichen Beschäftigungsverhältnissen im ÖPNV. Dabei gab zuletzt jedes zweite Unternehmen an, aus personellen Gründen den Betrieb zumindest zeitweilig eingeschränkt zu haben. 84 Prozent der Unternehmen berichten aufgrund des Fachkräftemangels von mittelschweren bis erheblichen Auswirkungen auf ihr Geschäft. Mehr als die Hälfte aller Busfahrer ist älter als 50 Jahre – das impliziert, dass bis 2030 jährlich ca. 4.000 bis 6.000 Fachkräfte in den Ruhestand wechseln werden. VDV und bdo gehen davon aus, dass bereits jetzt insgesamt bei den öffentlichen und privaten Busunternehmen in Deutschland rund 20.000 Busfahrer im ÖPNV fehlen. Allein über die branchenweite Arbeitgeberinitiative und den dortigen Stellenmarkt sind derzeit über 10.000 Stellen unbesetzt.