Rund 300 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Fachbesucher aus der Verkehrsbranche trafen sich am 16. November zur Jahrestagung des Landesverbands Bayerischer Omnibusunternehmen e.V. (LBO) am Nockherberg in München. Die Mitglieder des Branchenverbands bestätigten die Busunternehmerin Sandra Schnarrenberger aus Neu-Ulm für weitere drei Jahre in ihrem Amt. Schnarrenberger gehört seit 2007 dem Vorstand an und ist seit 2017 Präsidentin des LBO. Schnarrenberger vertritt an der Verbandsspitze die Interessen der privaten Busunternehmen auf nationaler und internationaler Ebene. Die 49-jährige Busunternehmerin aus Neu-Ulm übernahm 2010 den elterlichen Betrieb und ist seit 2001 in verschiedenen Ämtern politisch tätig.

Im Mittelpunkt der Branchentagung mit begleitender Fachmesse standen die aktuellen verkehrs- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen für die rund 1.000 privaten mittelständischen Busunternehmen in Bayern. Vor allem der Mangel an Fahrerinnen und Fahrern sowie die extrem gestiegenen Kosten für Treibstoff und Energie bedrohen die Branche – und damit eine erfolgreiche Verkehrswende. Christian Bernreiter, Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr betonte: „Der Bus ist unverzichtbar für ein klimafreundliches und wirtschaftliches ÖPNV-Angebot. Wir müssen seine flexiblen Einsatzmöglichkeiten noch stärker nutzen – gerade außerhalb der Ballungsräume.“

 

Bayern als Busland Nr. 1


"Bayern ist „Bus-Land“ Nr. 1 in Deutschland," so sagt der LBO. Etwa jedes dritte private Busunternehmen habe seinen Sitz im Freistaat. Busse seien das Fortbewegungsmittel schlechthin für viele Bürgerinnen und Bürger. Im Schüler- und Ausbildungsverkehr stellten Busse das Rückgrat der Mobilität im Flächenland Bayern. Täglich würden rund 1,3 Millionen Schüler und Auszubildende mit dem Bus in die Schule bzw. zur Ausbildungsstätte gebracht. Einen unverzichtbaren Anteil daran hätten die rund 1.000 privaten mittelständischen Busunternehmen mit über 13.000 Beschäftigten im Fahrdienst. Sie betreiben fast 70 Prozent des gesamten öffentlichen Nahverkehrs in Bayern - mit eigenen Genehmigungen, in Kooperation mit öffentlichen Verkehrsbetrieben, Stadtwerken und Regionalbusgesellschaften und als Auftragnehmer für die Bahnbusgesellschaften und Kommunalbetriebe. Daran hat auch die Coronapandemie, die den Betrieben schwer zugesetzt hat, nichts geändert. Investitionen in moderne, sichere Fahrzeuge sowie innovative Fahrplanangebote sichern den Fahrgästen zuverlässige und wirtschaftliche Mobilität. Sowohl im Nah- als auch im Reise- und Fernverkehr bieten private Busunternehmen die umweltfreundlichste Form motorisierter Mobilität.

 

Betriebe in Bayern seien gut aufgestellt


Sandra Schnarrenberger sieht die Betriebe gut aufgestellt für zukünftige Herausforderungen: „Als ganz überwiegend familiengeführte Branche arbeiten wir ständig daran besser zu werden und unseren Fahrgästen maximale Sicherheit und Komfort zu bieten. Dazu gehört auch, dass wir durch unsere mittelständischen Strukturen vor Ort das Ohr an unseren Fahrgästen haben“. Für die von der Staatsregierung geplante Verdoppelung der Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030 sieht sie aber auch die Politik in der Pflicht. „Ohne schnell wirksame Hilfe bei der Bewältigung der explodierten Energie- und Treibstoffkosten, noch mehr aber bei der Ausbildung und Gewinnung von Fahrerinnen und Fahrern, werden wir das hochgesteckte Ziel nicht erreichen und selbst den status quo der Verkehrsangebote nicht halten können.“

Verkehrsminister Bernreiter betonte in seiner Rede die Bedeutung der Omnibusunternehmen: „Die bayerischen Busunternehmer bringen unsere Bürgerinnen und Bürger jeden Tag zuverlässig ans Ziel. Dafür danke ich Ihnen sehr. Sie kümmern sich aber nicht nur um den Alltagsverkehr. Seit der Liberalisierung des grenzüberschreitenden Verkehrs bieten sie Busreisen und Linienverbindungen auch in Europa an und Busfahren ist seit einigen Jahren im nationalen Fernverkehr sehr beliebt. Die Branche hat es geschafft, sich stets auf neue Situationen einzulassen und auf Veränderungen flexibel zu reagieren. Ich wünsche Ihnen daher weiterhin stets gute Fahrt!“