Bereits seit acht Wochen sind die überwiegend familiengeführten Reisebusunternehmen in Bayern ohne jegliche Einnahmen und zusätzlich nach wie vor ohne eine Perspektive auf Lockerungen. Der Verband hat daher vor diesem Hintergrund und der ernüchternden politischen Situation der Reisebusbranche zu der Demo-Aktion „Rettet die Reisebusunternehmen!“ aufgerufen.

Die Forderungen der mittelständischen Bustouristik sind neben schnellen finanziellen Hilfen auch eine zeitlich mit der Hotellerie gleichlaufende, baldige Öffnung des Reisebusverkehrs. Im Zuge der politisch verhängten Anti-Corona-Maßnahmen sei die Reisebusbranche der Verlierer. Das klimafreundlichste Reiseverkehrsmittel werde weiter ausgebremst, während andere Tourismussparten, wie die Hotellerie sowie Gastronomie spätestens Ende Mai wieder öffnen dürften und Inlandsflüge zum Teil bis auf den letzten Platz wieder ausgebucht seien.

„Wenn die Gaststätten Mitte Mai und die Hotels Ende Mai in Bayern wieder öffnen, sind sie auf viele Gäste angewiesen. Allein in Bayern nutzen jedes Jahr über 18 Millionen Menschen den Bus für Reisen, Ausflüge oder Klassenfahrten. Darüber hinaus gibt es keinen nachvollziehbaren infektionsschutzrechtlichen Grund, Hotellerie und Gastronomie sowie Bahn- und Flugreisen in der Gefährdungslage anders einzustufen als Busreisen“, kritisiert LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl.

Um die Reisebusunternehmen aus der Krise zu führen, reichen die bisher aufgelegten Soforthilfen und sonstigen Hilfsmaßnahmen, wie Kurzarbeitergeld und Kredite reichen bei weitem nicht aus, macht der Verband deutlich. Auf einen Neustart unter verantwortungsvollen Bedingungen sei die deutsche Bustouristik aber vorbereitet. Ein entsprechendes, bereits erstelltes Hygienekonzept wurde der Politik vorgelegt. Außerdem bieten Busreisen beste Voraussetzungen, um Fahrgäste unter genau definierten Bedingungen und in überschaubaren festen Gruppen sicher an ihr Ziel zu bringen, so der LBO. „Es ist fünf vor zwölf für die Reisebranche. Jeden Tag kommen Familienbetriebe einer unverschuldeten Insolvenz näher. Die Wirtschaftsministerien auf Landes- und Bundesebene müssen jetzt handeln, um die mittelständisch geprägte Bustouristik zu retten“, mahnt Rabl.

Deshalb fordern die bayerischen Reisebusunternehmen (im Wortlaut):

  1. Einen finanziellen Rettungsschirm für die Bustouristik: Die mittelständischen Betriebe brauchen ein bundesweites finanzielles Soforthilfeprogramm zum Ausgleich der fahrzeugbezogenen Fixkosten seit dem Reisebusverbot.
  2. Eine schnelle Perspektive für die Reisebusbranche: Die Aufhebung des Busreiseverbotes in Bayern muss bald erfolgen. Es gibt keinen infektionsschutzrechtlichen Grund, Reisen mit dem Bus weiter zu verbieten. Hotellerie, Gastronomie und andere touristische Einrichtungen sind für ihren erfolgreichen Neustart auf Busreisegäste angewiesen.

Ablauf Buskorso am 12. Mai 2020 (nach Angaben des LBO):

Ab 08.00 Uhr: Polizeilich eskortierte Abfahrt vom Lottlisa-Behling-Weg / Freisinger Land-straße (Nähe Kreuz München-Nord) in Richtung Innenstadt (über Ungererstr. - Schenken-dorfstr. – Isarring - Ifflandstr. - Widenmayerstr. - Prinzregentenstr. (kurzer Stopp am Wirtchaftsministerium) - Franz-Josef-Strauß-Ring - Karl-Scharnagl-Ring - Thomas-Wimmer-Ring - Isartorplatz - Zweibrückenstr. - Steinsdorfstr. – zurück zum Ausgangsort)

Ca. 09.00 Uhr: Kurzer Stopp am Bayerischen Wirtschaftsministerium. Eine LBO-Delegation übergibt stellvertretend für die Branche die LBO-Resolution.

Ca. 09.15 Uhr: Weiterfahrt Buskorso mit Polizeieskorte zurück aus der Stadt (es findet keine Versammlung vor Ort statt!).