Die ersten Fahrzeuge sollen bereits im Oktober 2026 ausgeliefert werden. Die KVB ist in Sachen Elektrobusse dann mit zwei Marken unterwegs: 118 Fahrzeuge stammen aus dem Hause VDL, 78 kommen von Irizar. In gewisser Weise bleibt die KVB damit einer Art Tradition treu – denn auch zu „Dieselzeiten“ habe man mit MAN und Mercedes zwei Marken eingesetzt, heißt es aus dem Unternehmen.

Mit den Neuzugängen werden fast zwei Drittel der KVB-eigenen Busflotte auf Elektroantrieb umgestellt sein. Die Gelenkbusse sind jeweils 18,2 Meter lang, die kleineren Solobusse jeweils 12,16 Meter. Alle Fahrzeuge sind von der Breite und Höhe her an das enge Kölner Straßennetz und die herrschenden maximalen Durchfahrthöhen angepasst. Dabei bieten die Gelenkbusse 110 Fahrgästen Platz. Die Solobusse können 70 Passagiere aufnehmen. Alle Modelle sind barrierefrei zugänglich. Geladen wird via Pantograph, beim Gelenkbus mit rund 350 Kilowatt (kW), beim Solobus mit rund 290 kW.

Der elektrische Antrieb des Motors der Gelenkbusse besitzt eine Nennleistung von 285 Kilowatt und 385 Kilowatt in der Spitze, bei den Solobussen beläuft sich diese auf 185 Kilowatt und 290 Kilowatt in der Spitze. Als Elektromotor wurde ein Zentralmotor gewählt. Die Busse sind leicht gedrosselt, könnten aber grundsätzlich mit 85 Kilometer je Stunde im Liniennetz der KVB fahren. Die Batterien der Gelenkbusse schaffen 180 bis 230 Kilometer Reichweite, die der Solobusse 200 bis 260 Kilometer. Gebaut werden die Fahrzeuge bei Irizar E-Mobility in Aduna, Spanien. Irizar E-Mobility übernimmt dabei auch die Herstellung der Batterien. Der Elektromotor, Modell Accelara, kommt von Cummins, aus europäischer Produktion.

 

Spanische E-Busse: Neu im Kölner Linienverkehr

Seit 2014 sind in verschiedenen Städten Europas Elektrobusse von Irizar im Einsatz, darunter in Madrid, Valencia, Paris und London, in Deutschland in Frankfurt/Main, Düsseldorf und Bremen. 2024 knackte Irizar die 1.000er Marke bei den E-Bus-Verkäufen. Das für die KVB zuständige After-Sales-Service Team ist in Essen beheimatet.

Der Erwerb der 78 Irizar-Elektrobusse durch die KVB erfolgt nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren, das von September 2024 bis September 2025 stattfand. Insgesamt bewarben sich acht Hersteller im Vergabeverfahren. Letztlich habe das beste Preis-Leistungsverhältnis gewonnen, heißt es von Seiten der KVB. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich finanziell an der Anschaffung der 78 E-Busse und übernimmt 60 Prozent der Mehrkosten eines E-Busses im Vergleich zu einem vergleichbaren Dieselbus.