Wouter Dekkers, Geschäftsführer des Freizeitparks Slagharen
Wouter Dekkers, Geschäftsführer des Freizeitparks
Slagharen über die geplante Busmesse

Bislang konnte über die Absage der geplanten Busmesse im Freizeitpark Slagharen, die am 18. April 2015 stattfinden sollte, nur spekuliert werden.

Messe-Initiator Christian Wendt hatte die Diskussion via Facebook befeuert und dort in den Weihnachtstagen von einer überraschenden Absage durch die Geschäftsführung des Freizeitparks Slagharen geschrieben – allerdings ohne die Angabe von Gründen. Nun meldet sich Wouter Dekkers, Geschäftsführer des Freizeitparks Slagharen, im Gespräch mit Bus Blickpunkt zu Wort.

Zum Hintergrund

Wouter Dekkers ist seit Oktober 2014 Geschäftsführer des Freizeitparks Slagharen. Die Messe sei eine Idee von Christian Wendt gewesen, die bereits im Sommer 2014 unter seiner Vorgängerin Angélique Klar genehmigt worden sei, sagt Dekkers. Nach dem Ausscheiden Klars bekam Wouter Dekkers die Wendtsche Messe sozusagen vererbt. So richtig überzeugt hat ihn das Konzept der Veranstaltung aber wohl nicht.

Messe auf dem Campingplatz

„Die Messe sollte im Freien auf der Wiese eines Campingplatzes neben dem Freizeitpark stattfinden und das im April, wo jederzeit mit kalten Temperaturen und Regen zu rechnen ist. Wer da mit einem Bus kommt, läuft Gefahr in der Wiese steckenzubleiben. Das entspricht nicht unseren Qualitäts- und Imageansprüchen“, sagt Wouter Dekkers. Ein weiterer Punkt sei die Tatsache, dass der Freizeitpark Slagharen nicht als Austragungsort einer Messe geeignet sei. „Wir sind ein Freizeitpark, ein Ziel für Tagesausflüge und Familien. Natürlich haben wir ein Feriendorf mit circa 600 Übernachtungsmöglichkeiten, aber wir sind nun mal kein Messestandort.“ Gerade erst hat der Freizeitpark sechs Millionen Euro in den Bau eines neuen Schwimmparadieses gesteckt. "Darauf liegt momentan unser Fokus", so der Geschäftsführer.

Kostenplanung war nicht zufriedenstellend

Auch die Kostenplanung ist nach Aussagen von Dekkers nicht zufriedenstellend gewesen: „Herr Wendt nannte mir in Bezug auf die entstehenden Kosten stets unterschiedliche Zahlen." Auf die Frage, ob die Beträge mit oder ohne Mehrwertsteuer zu verstehen seien, verwies Christian Wendt den Geschäftsführer an die Buchhaltung. Indes ließ Dekkers die Kosten und den Aufwand prüfen und kam vor Weihnachten zu dem Entschluss, dass die wirtschaftlichen Konsequenzen, die das Veranstalten einer solche Messe mit sich brächte, enorm und zu hoch seien, um das mit gutem Gewissen für Slagharen vertreten zu können.

Facebook wusste mehr

Diese Entscheidung habe er Christian Wendt mitgeteilt und ihn darüber informiert, dass bis zur Veröffentlichung einer offiziellen Pressemitteilung zur Absage der Messe Stillschweigen zu bewahren sei. Kurz darauf postete Christian Wendt in die Gruppe "Internationalen Bus- und Gruppentouristik Messe" im sozialen Netzwerk Facebook, dass die Messe abgesagt sei (Bus Blickpunkt berichtete). Zudem habe er seinen privaten E-Mail-Verteiler darüber in Kenntnis gesetzt, dass er derzeit auf der Suche nach einer neuen beruflichen Aufgabe sei. Gleichzeitig ließ er die Facebook-Follower seiner Gruppe wissen, dass derzeit nach einem Alternativstandort für die Messe gesucht werde. „Die ganze Geschichte ist mir persönlich sehr unangenehm und ich es tut mir sehr leid, dass der Ruf unseres Freizeitparks auf diese Weise gegebenenfalls Schaden nimmt.“ Seine Sicht der Dinge will Dekkers auch in einem persönlichen Schreiben schildern, das an alle Aussteller gehen soll, die ihre Teilnahme an der Busmesse im Freizeitpark Slagharen zugesagt hatten.

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