Kaum ist der Diesel-Gipfel rum, streitet sich die Politik um den „sauberen Verkehr“ der Zukunft. Kanzlerkandidat Martin Schulz (SPD) forderte jüngst eine Quote für Elektroautos. Verbände wie BDO oder VDE fordern mehr Elektrobusse für den ÖPNV. Bei Experten ist der Elektromotor jedoch umstritten.

Könnte der Elektromotor den Wahlkampf noch einmal anheizen? Zumindest brachte SPD-Kanzlerkandidat Martin Schmidt diesen Vorschlag jetzt ein. Die CDU hält eine E-Quote für Unsinn.

Doch der Umstieg auf Elektroantrieb wird vorangetrieben, von Kommunen, Städten und Ländern. So wollen, laut SPIEGEL, Frankreich und Großbritannien bis 2040 im öffentlichen Nahverkehr auf Elektrobusse umstellen. Die Abschaffung von Diesel und Benzinmotoren sei, so das Hamburger Magazin, im vollen Gange. So würden Fachleute in Brüssel bereits prüfen, wie man Steuern und Abgaben für PKWs mit klassischem Verbrennungsmotor so verteure, dass sich eine Anschaffung nicht mehr lohne. Doch der als Alternative gehandelte Elektroantrieb liegt in den meisten europäischen Ländern bei gerademal einen Prozent.

Zudem, so monieren Kritiker, sei der Elektroantrieb noch nicht ausgereift. So können E-Mobile eine vergleichsweise nur geringe Strecke zurücklegen, von den viel zu wenigen Aufladestationen ganz zu schweigen. Vor allem monieren Experten die Ökobilanz des Elektromotors. So würden bereits bei der Herstellung der Batterie bis zu 200 Kilogramm des Treibhausgases CO2 entstehen. Bei den derzeit verfügbaren Kapazitäten sind das zwischen 3,7 und rund 20 Tonnen. Um diesen Wert zu erreichen, müsste ein moderner Diesel 150.000 Kilometer fahren, um diesen Wert zu erreichen. Hinzukommt, dass die in E-Mobilen verbauten seltenen Rohstoffe wie Kobalt und Lithium zum Teil aus politisch instabilen Regionen wie dem Kongo abgebaut werden. Und der Preis für Elektrobusse und E-Autos liegt deutlich höher als bei konventionellen Fahrzeugen.

Zudem steht ausgerechnet mit dem Diesel-Ersatzkraftstoff OME von Continental bald eine Alternative zur Verfügung. Der Ersatzstoff OME wird als Oxymethylenether bezeichnet und wird unter anderem durch Kohlendioxid hergestellt. Durch die Beimischung von 15% OME in Diesel kann die CO2-Emission eines durchschnittlichen Dieselfahrzeuges um acht Gramm pro Kilometer gesenkt werden, so ein Sprecher von Continental.