Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben am 3. Dezember die Bus-Linie 133 auf den Betrieb mit E-Bussen umgestellt. Auf der rund sieben Kilometer langen Linie, die den Breslauer Platz am Hauptbahnhof mit dem Südfriedhof in Zollstock verbindet, fahren nun regulär im täglichen Liniendienst bis zu acht batteriebetriebene Gelenkbusse vom niederländischen Bushersteller VDL Bus & Coach.

Die bisher eingesetzten Dieselbusse auf der Linie 133 sollen nur noch fahren, wenn aufgrund von Unfällen, Fahrzeuguntersuchungen oder ähnlichem nicht genug E-Busse zur Verfügung stehen.

Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB: „Mit dem heutigen Tag betritt die KVB technologisch Neuland. Zwar sind wir schon seit 1901 mit unseren Stadtbahnen elektromobil unterwegs, aber mit batteriebetriebenen Bussen gehen wir einen völlig neuen Weg.“

Die E-Busse bieten den Fahrgästen 43 Sitz- und 82 Stehplätze und sind ausgerüstet mit drei Türen, die durchgängig barrierefrei sind. Für die acht E-Busse wurden nach Angaben der KVB insgesamt 5,6 Millionen Euro investiert. Ein batteriebetriebener Gelenkbus habe 696.000 Euro gekostet; ein herkömmlicher Gelenkbus mit Dieselantrieb rund 300.000 Euro. Hinzu kommen Kosten zur Anpassung der Infrastruktur in der Werkstatt und wissenschaftliche Beraterleistung. Die Investition für die Linie 133 sei nur möglich gewesen, weil das Land Nordrhein-Westfalen das Projekt mit einer Förderung von 1,92 Millionen Euro unterstützt hat, so der KVB.

Vor der Umstellung der Linie 133 wurden die E-Busse und ihr Einsatz auf dem konkreten Linienweg ausgiebig getestet. Im mehrstufigen, rund zehn Monate andauernden, Testprogramm stand zunächst die fehlerfreie Herstellung und Zuverlässigkeit der Fahrzeuge auf dem Prüfstand. Im Anschluss wurden die E-Busse auf dem Linienweg eingesetzt, wobei in den vergangenen Monaten bereits Fahrgäste mitfahren konnten. Jörn Schwarze, Vorstand Technik der KVB: „Entwicklungspartnerschaften wie die unseres E-Bus-Projektes sind immer spannend. Am Anfang sind die Herausforderungen immer nur zu erahnen und das Detail entscheidet über den Erfolg. Nach Abschluss unseres Testprogramms können wir feststellen, dass alles sehr erfolgreich verlaufen ist.“

In der Testphase haben über 1.200 Fahrten stattgefunden. Die E-Bus-Flotte legte KVB zufolge hierbei über 35.000 Kilometer zurück. „Lediglich bei 15 Fahrten, vor allem am Anfang der Tests, konnte ein E-Bus nicht mehr weiterfahren. Die Herausforderungen lagen hierbei insbesondere in der optimalen Einstellung der Software und verschiedener klassischer Fahrzeugfunktionen“, teilte die KVB mit. Die Reichweite der E-Busse habe sich in den Tests als größer herausgestellt als ursprünglich kalkuliert. Theoretisch könnten die E-Busse 90 Kilometer weit fahren. Praktisch werden sie jedoch maximal nur 45 Kilometer ohne Nachladung eingesetzt, um das Ladevolumen der Batterien nicht unter 30 Prozent abzusenken. Im Normalfall werden die E-Busse jeweils an den beiden Endhaltestellen der Linie 133 nachgeladen, also stets nach rund sieben Kilometern. Auf dem Betriebshof Nord der KVB erfolgt nachts die vollständige Nachladung.