Eng, unübersichtlich und unfreundlich für Busse und Busfahrgäste zeigt sich das Fernlinienbusterminal am Kölner Hauptbahnhof (Foto: IBV)
Eng, unübersichtlich und unfreundlich für Busse und
Busfahrgäste zeigt sich das Fernlinienbusterminal am
Kölner Hauptbahnhof (Foto: IBV)

Eine Fachexkursion anlässlich der Tagung des DTV-Fachausschuss Mobilität am 16. und 17. September 2014 in der Kölner RDA-Geschäftsstelle, beschäftigte sich mit dem Thema Fernlinienbus.

Dabei ging es vor allem um die Verbesserung der Haltestellenstruktur, da die Entwicklung der Infrastruktur an den Fernbusstandorten oft weit hinter dem rasanten Fortschritt auf dem Fernbusmarkt zurückbleibt; gut zu sehen am Beispiel Köln.

Laut einer Hochrechnung des Vergleichsportals Fernbusse.de sind 2014 bisher 14,5 Millionen Fahrgäste in nur acht Monaten mit dem Fernbus gefahren. Zum Jahresende könnten es bis zu 21 Millionen werden. Der rasante Netzausbau sowie der Anstieg der Buchungszahlen spiegeln den Erfolg des neuen Verkehrsmittels wider. Allerdings hält die Infrastruktur der Fernlinienbushaltestellen mit dieser Entwicklung nicht Schritt. Es gibt nicht nur zu wenige Fernbushaltestellen. Viele liegen auch zu dezentral und weisen gravierende Defizite auf, weil beispielsweise die Toiletten fehlen.

Am Best-Practice-Beispiel Köln konnten sich die Mitglieder des DTV-Fachausschuss Mobilität (Deutscher Tourismusverband) davon unmittelbar überzeugen. „Der DTV-Fachausschuss Mobilität hat am 16. und 17. September 2014 in der RDAGeschäftsstelle getagt und während der Tagung auch die Haltestellen-problematik thematisiert, in Köln in Augenschein genommen, inspiziert und Defizite registriert. Hier zeigt sich deutlich das Dilemma wie bei einem Flughafen ohne Landebahn“, so RDA-Hauptgeschäftsführer Dieter Gauf.


Die Tagung des DTV-Fachausschuss Mobilität findet turnusgemäß bei den DTVMitgliedern satt, diesmal war der RDA Gastgeber. Im Rahmen der Sitzung haben Dieter Gauf und RDA-Marketingreferentin Nina Dohm auch die Bedeutung der Bustouristik erläutert. Anlässlich der Tagung lud der Internationale Bustourismusverband (IBV) zu einer Exkursion mit dem Bus zum Kölner Fernlinienbusterminal am Hauptbahnhof, zur Fernbusabfertigungsstätte an der Gummersbacher Straße, sowie zur Abfertigungsstelle an der Zoobrücke ein, um so hautnah die prekären Verhältnisse zu erleben.


Das Kölner Busunternehmen E-Weinzierl, auch Beförderungsunternehmen von Mein Fernbus, stellte dazu einen hochwertigen Reisebus zur Verfügung. Die Kölner Verkehrsplanerin Angela Stolte-Neumann vom Amt für Straßen- und Verkehrstechnik, begleitete die Gruppe und erörterte die Pläne eines künftigen Umbaus am Kölner Hauptbahnhof. Ferner plädierte sie für den Flughafen Köln/Bonn als neuen Standort eines Fernlinienbusterminals. Gauf machte deutlich, dass der Standort am Flughafen allein keine Lösung sei, da gerade Touristen einen zentralen Ort bevorzugten. Dies treffe nicht nur für den Fernlinienbusverkehr zu, sondern auch bezüglich der Abfertigungsstellen für Busreisen und der Busse im Incominggeschäft. Er begrüßte aber das Ziel der Stadt Köln, möglichst rasch zu einer tragfähigen Lösung zu kommen.