Dabei stehen neben „Living History“ auch Führungen, Konzerte und gelebte Spiritualität, zum Beispiel in Form von Stundengebeten, auf dem Programm. Rund um den Bodensee öffnen 23 Klosterorte ihre Pforten und ermöglichen sowohl ungewöhnliche wie auch persönliche Einblicke.
Beispielsweise gibt das Campus Galli, Freilichtmuseum und Klosterbaustelle in Meßkirch, Antworten auf die Frage, wie man früher Kloster baute. Mit Werkzeugen und Techniken aus dem Mittelalter entsteht hier nämlich ein Kloster aus dem berühmten „St. Galler Klosterplan“. Mit „Bruder Johannes“ können Besucher nicht weit davon entfernt die Stadt Mengen mit ihren zahlreichen Kirchen und Kapellen erkunden.
Pater Mohr dagegen ist in luftigen Höhen unterwegs: Vor 400 Jahre wollte er den Menschen das Fliegen beibringen. Bei einem amüsanten Rundgang durch „sein“ früheres Kloster Bad Schussenried können sich Besucher ein Bild davon machen, ob er ein verkanntes Genie oder doch eher ein „Hans-Guck-in-die-Luft“ war. Im oberschwäbischen Weingarten geht es köstlich zu. Hier berichtet die Klosterbäckerin, die viele Geschichten aus Dorf und Kloster kennt, von teuflischen Orgelbauern sowie baulustigen Kirchenfürsten.
Am 08. Oktober 2022 steht das barocke ehemalige Kloster Wiblingen bei Ulm mit Mitmachaktionen und Führungen ganz im Zeichen von „Liebe, Lust und Leidenschaft“. Besucher der Kartause Buxheim bei Memmingen können unter dem Motto „Wort-Klang“ Entschleunigung und innere Einkehr genießen, während bei einer Stadtführung im Konstanz unter dem Motto „Das große sakrale Erbe – Kirchen und Klöster einer Bischofsstadt“ prunkvolle Kirchenschätze erkundet werden können.
Bei den Klostererlebnistagen machen auch aktive Klöster mit und zeigen, wie ihr Leben heutzutage funktioniert. Im Kloster Roggenburg sind Besucher bei den Prämonstratensern zu Gast. In Kloster Kellenried geben die Benedikterinnen der Abtei St. Erentraud eine Einführung ins Psalmensingen und laden anschließend zum gemeinsamen Abendlob ein.
Im Kloster Hegne heißt es einfach mal abschalten: Meditationen, spirituelle Impulse und kreatives Gestalten in völliger Ruhe eröffnen am „Tag der Stille“ ein überraschend inspirierendes Erlebnis. Auf der Insel Reichenau wird es atmosphärisch und besinnlich. Denn in der Eginokapelle in Niederzell können Besucher am Stundengebiet der beiden Benediktinermönche teilnehmen, die mit der kleinen Cella St. Benedikt das mönchische Erbe der Insel wiederbelebt haben.
Zudem bieten einige Köster, wie Roggenburg oder Hegne am westlichen Bodensee, die Möglichkeit, im klostereigenen Hotel zu nächtigen und so das Klostererlebnis noch zu vertiefen.