Der Nutzfahrzeug-Ausschuss von ACEA setzt sich aus den Führungskräften der Mitglieder von Nutzfahrzeugunternehmen zusammen und eint die CEOs von DAF Trucks, Daimler Truck, Ford Trucks, Iveco Group, MAN Truck & Bus, Scania Group und Volvo Group in einer Organisation. Der Vorsitz wird jährlich neu gewählt. Karin Rådström folgt auf Christian Levin, Präsident und CEO von Scania und Traton Group, der das Amt im Jahr 2025 bekleidete.

„Es ist ein Privileg und eine Ehre, in einer für unsere Industrie so entscheidenden Zeit den Vorsitz des Commercial Vehicle Boards des Verbands europäischer Automobilhersteller (ACEA) zu übernehmen“, so Karin Rådström anlässlich ihrer Wahl. „Lkw und Busse bewegen Europa – sie sind das Rückgrat von Logistik und öffentlichem Personenverkehr.“ Da viele der weltweit führenden Lkw- und Bushersteller in Europa ansässig seien, hätte der ACEA nicht nur die Verantwortung, sondern auch die Möglichkeit, im Rahmen der Entwicklung eine führende Rolle einzunehmen. 

Rådström bekannte sich ausdrücklich zum Ziel der EU, den Transportsektor zu dekarbonisieren. Mit emissionsfreien Lkw- und Busmodellen in Serienproduktion liefere die Branche die dafür erforderlichen Fahrzeuge. „Ein substanzieller Markthochlauf wird jedoch nur erfolgen, wenn unsere Kunden emissionsfreie Fahrzeuge so nahtlos und profitabel betreiben können wie heutige konventionelle Fahrzeuge“, so Rådström. „Deshalb brauchen wir bis spätestens Mitte 2026 eine beschleunigte Überprüfung der CO₂-Gesetzgebung für schwere Nutzfahrzeuge.“

Die EU-Kommission müsse jetzt dringend Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass Hersteller Strafen zahlen müssen, obwohl die grundlegenden Voraussetzungen nicht gegeben seien. Die Verpflichtungen für Hersteller müssten in Einklang gebracht werden mit dem Ausbau von Lade- und Wasserstoff-Infrastrukturnetzen sowie mit politischen Maßnahmen wie etwa einer CO2-basierten Maut in allen Mitgliedstaaten. Tragfähige Geschäftsmodelle der Kunden müssten Unterstützung finden.

„2026 muss das Jahr sein, in dem Europa Herausforderungen in Fortschritte überführt – mit pragmatischen Lösungen, die die Wettbewerbsfähigkeit sichern und gleichzeitig die Dekarbonisierung vorantreiben“, betont Rådström. „Europa muss zügig unser starker Heimatmarkt für emissionsfreie Technologien werden. Die Kommission und die Mitgliedstaaten müssen den regulatorischen Rahmen dringend optimieren und vereinfachen und die Nachfrage nach emissionsfreien Fahrzeugen beschleunigen.“ Darauf werde sich Rådström in ihrer Amtszeit bei ACEA konzentrieren.