Man müsse auch über Nachhaltigkeit sprechen, sagte Altmaier. Aber Tourismus sei nicht in erster Linie ein Problem, sondern eine enorme wirtschaftliche Chance für Wachstum und Wohlstand für alle Menschen auf diesem Planeten.

Schwerpunkte auf der ITB sind dieses Jahr das Geschäft mit Touren und Ausflügen sowie Virtual Reality im Tourismus. Beiden Segmenten wurden erstmals eigene Bereiche gewidmet. Etwa 10.000 Aussteller aus 181 Ländern und Regionen sind in den Messehallen rund um den Berliner Funkturm vertreten. Erstmals zu Gast ist die Insel St. Helena. Die deutsche Tourismusbranche rechnet trotz eines verhaltenen Starts in das Sommergeschäft mit leicht steigenden Umsätzen in diesem Jahr.

„Die Reiselaune ist grundsätzlich vorhanden“, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), Michael Frenzel. Die gesamtwirtschaftlichen Konjunkturprognosen trübten sich jedoch eher ein. Die Branche blickt auf ein Rekordjahr 2018 zurück. Frenzel hatte die Politik vor Messebeginn zu einer stärkeren Fokussierung auf den wichtigen Wirtschaftsfaktor Tourismus aufgefordert. „Andere Länder haben einen Tourismusminister. Wir bräuchten das auch“, sagte er der Zeitung „Die Welt“. Michael Frenzel appellierte im Rahmen der Eröffnungspressekonferenz der ITB Berlin (05.03.) an die Politik, für Rahmenbedingungen zu sorgen, die dazu beitragen, dass die Tourismuswirtschaft auch in unsichereren Zeiten ein stabiler und starker Pfeiler für den Wirtschaftsstandort Deutschland bleiben kann. Im Vorfeld der Europawahl gab Frenzel zudem ein Bekenntnis zur EU und deren Errungenschaften ab. „Tourismus profitiert von der EU, von Reisefreiheit und Euro wie wenige andere Branchen. Diese Errungenschaften gilt es zu bewahren und zu sichern. Dafür brauchen wir europapolitisch Handelnde, die das Vertrauen in die europäischen Institutionen stärken und Bürgern und Unternehmen gute Gründe geben, an die europäische Gemeinschaft zu glauben. Dazu gehört auch, bürokratische Belastungen und Absurditäten zu reduzieren.“

Das Reiseland Türkei ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke und feiert 2019 ein Comeback. Das Land wachse prozentual am stärksten und gewinne Marktanteile zurück, sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbands, Norbert Fiebig. Gut nachgefragt für den Sommer seien auch Ägypten, Tunesien, Bulgarien und Kroatien. Wachstumstreiber seien zudem Kreuzfahrten. „Wir gehen davon aus, dass die Deutschen in diesem Jahr ihre Sommerurlaubsplanung etwas später als im letzten Jahr vornehmen werden“, sagte Fiebig. Man rechne aber trotzdem mit einem leichten Umsatzanstieg.

Die ersten drei Messetage sind dem Fachpublikum vorbehalten, Samstag und Sonntag haben auch Privatleute Zutritt. Im vorigen Jahr kamen rund 170.000 Besucher auf die ITB. Im April 2020 soll erstmals eine ITB in Indien stattfinden.