Eingestürzt sei mithin eine Wasserstraße im Eis. 25 Teilnehmer zählte die verunglückte Gruppe, vier von ihnen wurden Opfer des Unglücks. Zwei Verunglückte konnten bislang geborgen werden. Während einer der beiden per Hubschrauber schwer verletzt, aber außer Lebensgefahr, in ein Krankenhaus in Reykjavik geflogen wurde, verstarb der andere am Unfallort. Bei allen Reiseteilnehmern handelte es sich um ausländische Touristen, die die Höhlen im Rahmen einer geführten Tour besuchten. Die Nationalitäten sind im Augenblick nicht bekannt.

Gemeldet wurde das Unglück am Sonntagnachmittag, in der Nacht zu Montag wurden die Rettungsarbeiten unterbrochen. Seit dem Morgen sind 200 Rettungskräfte im Einsatz, darunter spezialisierte Höhlenrettungs-Teams und die isländische Küstenwache. Auch die dänische Marine ist im Einsatz. Der isländische Zivilschutz hat seinen Gruppenunfallplan aktiviert. Weitere Einstürze befürchten die Rettungskräfte aktuell nicht, da die Höhlen als solche intakt seien. Sie gehören zum Breidamerkurjökull, einem Ausläufer des Vatnajökull. Der Gletscher gehört zu den bedeutendsten Attraktionen Islands. Bekannt ist er nicht nur als beeindruckendes Naturschauspiel, sondern auch als Kulisse für diverse Hollywood-Filme. So dienten die schwimmenden Eisberge auf dem zum Gletscher gehörenden See beispielsweise als Kulisse für „James Bond” und „Tomb Raider”.

Trotz des immensen Rettungsaufgebots gestalten sich die weiteren Rettungsarbeiten schwierig. Sie müssen von Hand erfolgen, da Maschinen nicht zur Unglücksstelle gelangen können, wie ein Sprecher der isländischen Polizei gegenüber einem lokalen TV-Sender offenbarte. Ob die zwei übrigen Vermissten noch am Leben sind, ist unklar. Wie das isländische Nachrichtenportal www.mbl.is berichtete, konnte bislang kein Kontakt zu ihnen hergestellt werden.

In Hofgarð in Öræfi haben die Behörden eine Versorgungsstation eingerichtet, in der die Gruppenteilnehmer versorgt und betreut werden, die dem Unglück unverletzt entkommen sind. Es gehe den Menschen „den Umständen entsprechend“, so ein Sprecher.