Die niederländische Hauptstadt Amsterdam hatte bereits im vergangenen Jahr ein Fahrverbot für Busse auf zwei Straßenabschnitten auf der ohnehin schon eingeschränkten Reisebusroute durch die Innenstadt erlassen.

Ab März 2018 sollen nach Informationen des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) stufenweise zusätzliche Straßen für den Reisebus gesperrt werden.

Vorgesehen ist demnach ein stufenweises Konzept, das langfristig die Verbannung von Reisebussen aus der Innenstadt Amsterdams vorsieht – und das trotz Wiederstands aus den Reihen vieler in der Innenstadt gelegenen Hotels, Museen, Veranstaltungsorten etc. In der Zeit vom 19. März 2018 bis zum 31. Dezember 2019 und im Zuge der Zurverfügungstellung von alternativen Haltestellen am Rande des Zentrums, wie auf der De Ruijterkade-west und -oost sowie am Transferpunkt Touringcar - Rondvaart [Reisebusse - Rundfahrt] soll der Plan in zwei Phasen umgesetzt werden.

Phase 1: 19. März bis 22. Juli 2018

Reisebusse, die eingesetzt werden um Touristen ohne konkretes Ziel in die Innenstadt zu bringen (z. B. Besichtigungstour oder Spaziergang/Einkaufsbummel) müssen die Besucher ab dem 19. März 2018 – dem Beginn der Touristensaison 2018 – am Rand der Innenstadt an den dafür vorgesehenen Standorten absetzen. Auch Besichtigungstouren mit dem Bus durch die Innenstadt sind dann nicht länger erlaubt. Alle in der folgenden Grafik gelb dargestellten Straßen dürfen nicht mehr ohne konkretes Ziel befahren werden. Auf allen grünen Straßen dürfen Reisebusse weiterhin auch ohne konkretes Ziel fahren.

Phase 2: ab 22. Juli 2018 bis Ende 2019

Im Juli 2018 nimmt die U-Bahnlinie Noord/Zuidlijn ihren Betrieb auf. Das ist der Zeitpunkt, an dem die verschiedenen gesperrten Routen für Reisebusse erweitert werden. In dieser Phase erfolgt auch die Realisierung der Straßensperre auf der Prins Hendrikkade und der Paleisstraat (in Höhe des Dam). Die Haltestellen an der De Ruijterkade-west und -oost werden im Gegenzug ab diesem Zeitpunkt Reisebussen zur Verfügung stehen. Ab Ende 2019 sollen Reisebusse mit einem konkreten Ziel im Zentrum (z.B. Hotel, Museum, etc.) die gesperrten Routen ebenfalls nicht mehr befahren dürfen.

Bei Verlassen der Route ist mit hohen Geldbußen zu rechnen, warnt der BDO. Gäste dürfen nur noch auf der vorgegebenen Route an den vorgesehenen Haltepunkten ein- und aussteigen. Sollte z.B. das Hotel nicht direkt auf der Busroute liegen und die verbleibende Strecke fußläufig nicht zu bewältigen sein, muss auf öffentliche Verkehrsmittel oder kleinere Transporter ausgewichen werden.

Der niederländischer Schwesterverband habe dem BDO mitgeteilt, dass er sich gegen eine so strikte Verbannung des Busses aus der Innenstadt einsetzen werde.