Dem Ruf folgten rund 60 private Busunternehmer, die in einem Korso vom Cannstatter Wasen bis zum Karlsplatz im Herzen Stuttgarts mit ihren Bussen fuhren, um ihrem Anliegen entsprechend Nachdruck zu verleihen. Bei der dortigen Versammlung wurde die Not der Unternehmen formuliert, dass den exorbitant gestiegenen Kraftstoffpreisen bis heute keine Gegenfinanzierung entgegen steht und sich die politisch  Verantwortlichen die Schuld gegenseitig zuschieben, ohne zu einer Lösung zu kommen.

Klaus Sedelmeier, Vorsitzender des WBO, sagte dazu: „Das erste Versprechen für Ausgleichszahlungen wurde von Seiten des Verkehrsministeriums zu Ostern gegeben. Inzwischen ist es Mitte Juni und noch immer ist keine Lösung in Sicht.“ Er betonte dabei, die Ursache für dieses existenzbedrohende Problem liege in der mangelnden Zuständigkeit der politisch  Verantwortlichen, die bislang nicht klären können, ob entsprechende Gelder auf Bundes-, Landes-, oder Kreisebene bereitgestellt werden müssen. Wittgar Weber, Geschäftsführer des WBO, sagte ergänzend dazu: „Es darf nicht sein, dass die privaten Busunternehmer als Bittsteller auftreten müssen.“  Wer ÖPNV in der heutigen Form wolle, müsse auch für die Finanzierung sorgen.

Hernino Katzenstein, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, antwortete darauf: „Der Landesregierung ist die Dringlichkeit des Problems bekannt“. Er werde sich dafür einsetzen, eine Lösung im Verkehrsausschuss des Landtags in der kommenden Woche voranzutreiben. Unterstützung bekam er dabei von Thomas Dörflinger (CDU), der versprach, die Unterstützung zu beschleunigen, „da es ohne die Busunternehmen nicht gelingt, die verkehrspolitischen Ziele zu erreichen.“

Abschließend appellierte Klaus Sedelmeier an die Politiker, die Not der Unternehmen ernst zu nehmen und zu handeln, denn „die Uhr steht inzwischen auf 5 nach 12“ und lasse nur noch wenig Zeit zum Handeln. Passiere jetzt nichts, würden im nächsten Schritt die Verkehre eingestellt. Den Ernst der Lage bestätigen zwei Busunternehmer, die ihren Betrieb in dritter und vierter Generationen seit über 80 Jahren führen und noch nie eine vergleichbare Krise erlebt haben. Ohne entsprechende Unterstützung, bleibe ihnen keine andere Wahl als Linienbündel abzugeben und damit Personal abzubauen, um das Unternehmen retten zu können.

 

Impressionen vom Aktionstag "ÖPNV-Stützungspaket Diesel Jetzt" des WBO in Stuttgart:

Angesichts der hohen Dieselpreise haben Busunternehmer mit einem Buskorso in Stuttgart protestiert