Ab Donnerstag, den 29. Februar 2024, um drei Uhr morgens bis Samstag früh, den 2. März, um drei Uhr müssen sich die Fahrgäste auf massive Einschränkungen im U-Bahn-Betrieb und auf den Buslinien der beiden Unternehmen einstellen, warnten die Verantwortlichen. Hintergrund des Streiks sind die derzeit laufenden Verhandlungen von Hochbahn AG und vhh.mobility mit Verdi für einen neuen Manteltarifvertrag. Dieser regelt im Wesentlichen die Arbeitsbedingungen. Sowohl die Hochbahn AG als auch vhh.mobility haben Haustarifverträge, die gesondert mit Verdi ausgehandelt werden. Die nächsten Verhandlungstermine sind für Anfang März angesetzt.

Derzeit gehen die Unternehmen davon aus, mit Streikbeginn keinen Betrieb aufnehmen zu können, um Planbarkeit und Sicherheit gewährleisten zu können. Wenn sich Fahrgäste mit der Aussicht auf einen Notfallfahrplan auf den Weg machen und sich in zu volle Fahrzeuge oder auf Bahnsteigen drängeln, so die Verantwortlichen, gehe damit ein hohes Sicherheitsrisiko einher. Inwieweit Betriebsleistungen während des Streiks möglich sind, wollen die Unternehmen situativ entscheiden. Mit dem Streikende soll der Betrieb wieder planmäßig anlaufen.

Das Verhalten der Verdi-Streikführer erscheint der Hochbahn AG kaum mehr nachvollziehbar. „In drei Verhandlungsrunden haben wir ganz konkrete Vorschläge gemacht, wie wir unsere Kolleginnen und Kollegen wirksam entlasten können“, sagt Saskia Heidenberger, Personalvorständin und Arbeitsdirektorin der Hochbahn AG. An vielen Stellen hätten bereits Übereinstimmungen erreicht werden können. „Die nächste Verhandlungsrunde ist für kommende Woche am 7. März vereinbart. Da ist es für uns nicht nachzuvollziehen, dass Verdi Hamburg sich dem bundesweiten Streikaufruf anschließt.“ Den Fahrgästen sei dieser Streik nicht zu vermitteln, ein gutes Ergebnis lasse sich aber nur gemeinsam am Verhandlungstisch erzielen. „Hier muss auch Verdi sich bewegen, damit wir zu einem Abschluss kommen können“, so Heidenberger.

 

Das Thema Entlastung steht im Vordergrund der Verhandlungen

„Erst im Sommer 2023 konnten wir durch die vorgezogene Verhandlung des Entgelttarifvertrages Verbesserungen für die Gehälter unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichen“, betont der Geschäftsführer von vhh.mobility, Lorenz Kasch. In den nun laufenden Verhandlungen zum Manteltarifvertrag stehe das Thema Entlastung im Fokus – auch und gerade aus der Arbeitgeber-Perspektive. „Diese Verbesserungen müssen für uns als öffentliches Unternehmen, das mit Steuergeldern arbeitet, aber auch finanzierbar sein.“ In einer ersten Verhandlungsrunde sei es vor diesem Hintergrund nicht gelungen, ein tragfähiges Ergebnis auszuhandeln. „Um zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen, ist es aus unserer Sicht wichtig, im Gespräch zu bleiben und sich in die Gegenposition hineinzuversetzen“, so Kasch. „Vor diesem Hintergrund halten wir eine Beteiligung an den bundesweiten Warnstreiks weder für zielführend noch für nachvollziehbar.“

Hochbahn AG und vhh.mobility haben ihr Bedauern über die aktuelle Situation zum Ausdruck gebracht und geraten, dass die Fahrgäste – sollten sie auf ihre Fahrt an einem Streiktag nicht verzichten können – nach Möglichkeit auf die S-Bahnen ausweichen, die nicht vom Streik betroffen seien. Auch würden die Regionalbahnen und die HADAG-Fähren nicht bestreikt. In der hvv App und auf www.hvv.de informieren die Unternehmen darüber, auf welchen hvv-Linien Busse und U-Bahnen fahren. Die Unternehmen wollen die Fahrgäste außerdem ab sofort über Durchsagen, Anzeigen auf den Fahrzielanzeigern im Fahrgastfernsehen sowie über die Social-Media-Kanäle auf dem Laufenden halten. Für die Schulbusverkehre hat die Hochbahn AG bereits ein Einsatzkonzept entwickelt: Die Schulbuslinien des Unternehmens werden am Donnerstag und Freitag (29. Februar und 1. März) trotz des Streiks sichergestellt werden können.