Mathias Hirsch
Der Studienreiseveranstalter Hirsch Reisen aus Karlsruhe hat seinen Austritt aus der Gütegemeinschaft Buskomfort (GBK) erklärt, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Zum Hintergrund: Mathias Hirsch stellte in der Mitgliederversammlung am 19. Januar die politische Forderung des Vorsitzenden – Heraufsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten für Reisebusse auf Autobahnen auf 120 km/h – zur Abstimmung und unterlag.
Hermann Meyering proklamierte diese Forderung im Juli 2015, worauf sich viele Busreiseveranstalter mit teils heftiger Kritik zu Wort meldeten. Andreas Hirsch: „120 km/h ist zu schnell! Der Anhalteweg verlängert sich enorm. Der Spritverbrauch steigt spürbar. Beides ist mit unseren Vorstellungen von Sicherheit und Umweltschutz nicht vereinbar; es ist nicht mehr gütekonform!“
Mathias Hirsch rügt auch den Vorsitzenden Hermann Meyering, der diese weitreichende Forderung öffentlichkeitswirksam erhob, ohne die Mitglieder vorab darüber zu befragen. „Da wurde auf Mitgliederversammlungen schon stundenlang über nebensächlichere Details wie Art und Funktion der Tischchen hinter dem Sitz diskutiert, eine solch elementare Sache wie 120 Km/h entscheidet der Vorsitzende jedoch alleine“, so Hirsch.
Auch die Absicht des Vorstands, ein GBK-Online-Buchungsportal zu entwickeln, wird nicht zum Vorteil der Mitglieder sein. Mathias Hirsch: „Nach der Entscheidung des RDA, mit der Domain bus.de ein Portal in Zusammenarbeit mit den bisherigen Betreibern von Busportalen zu entwickeln, ist ein weiteres Portal überflüssig wie ein Kropf. Der Vorstand unterschätzt den Aufwand, die momentan vorhandenen EUR 99.000.- werden bei weitem nicht ausreichen, auch sehe ich keinen Nutzen für die Mitglieder. Dieses Geld sollte den Mitgliedern zurückgezahlt werden!“
Mathias Hirsch, so heißt es in der Pressemitteilung weiter, habe die teils feindliche Kritik am Vorstand des RDA bekümmert: „Und das, obwohl man noch vor kurzem im gemeinsamen Verband IBV Harmonie demonstriert hat.“
Eher sollte sich der Vorstand die Frage stellen, warum viele Unternehmen nur einen oder wenige ihrer Busse klassifizieren. „Nur um mit den Sternen weiter werben zu können“, vermutet Hirsch, „aber hinter der Politik der GBK stehen diese Unternehmen doch nicht; das sollte einmal offen diskutiert werden. Aber wie, wenn nur ca. 30 Busunternehmer von über 400 Mitgliedern in Stuttgart anwesend waren – und dies trotz attraktivem Rahmenprogramm!“ Hirsch Reisen war seit 1982 ununterbrochen Mitglied der GBK.