Das 181. Oktoberfest beginnt heute
Das 181. Oktoberfest beginnt heute

Von heute bis zum 5. Oktober findet das Oktoberfest in München statt. So mancher nutzt die Gelegenheit, um hier Urlaub zu nehmen und mit einem Wiesn-Job Geld dazuzuverdienen.

Bis zum 10.000 Euro sollen in zwei Wochen möglich sein. Doch ist das alles rechtens?

Aber ob Wiesn-Bedienung, Bierzelt-Musiker oder Brezn-Verkäufer – der gute Verdienst hat seinen Preis: 16 Tage harte körperliche Arbeit unter Dauerstress. Wer sich dafür Urlaub vom Hauptberuf nehmen muss, dürfte danach kaum in Top-Form an den Schreibtisch zurückkehren. Die meisten Chefs sehen derlei Urlaubspläne daher kritisch. „Zumal es immer wieder schwarze Schafe gibt, die sich gleich an den Wiesn-Tagen oder zumindest danach krankmelden, weil sie natürlich alles andere als erholt sind“, weiß Jochen Meismann von der Detektei A Plus aus Erfahrung. Was viele Arbeitnehmer als Bagatelle abtun, ist üblicherweise ein Unterfall des Betruges und damit ein Straftatbestand, der strafrechtlich verfolgt werden kann. Ihn zu ahnden ist durchaus im Interesse der ehrlichen Kollegen.

Lukrativer Knochenjob

Nicht wenige träumen vom Geldverdienen auf dem Münchner Oktoberfest: Die Jobs sind vielfältig und reichen vom Security-Personal über den Musiker, die Brezn- oder Hutverkäuferin bis hin zur Festzelt-Bedienung. Und sie sind lukrativ und deshalb heiß begehrt. Eine gute Bedienung kann innerhalb von 16 Tagen – abhängig von Trinkgeld und Festzelt – zwischen 5.000 und 10.000 Euro brutto verdienen. Sogar für eine Aufsicht im Waschraum sind schätzungsweise noch an die 3.000 Euro drin. „Normalerweise üben die Leute ihren Oktoberfest-Nebenjob im unbezahlten Urlaub und in Absprache mit ihrem Chef aus“, erläutert Wirtschaftsdetektiv Jochen Meismann. „Wie eine Ärztin, die seit ihrem Studium auf der Wiesn arbeitet, weil sie die Atmosphäre liebt und das Extra-Geld für den Aufbau ihrer Praxis braucht, oder eine Buchhalterin, die sich seit 14 Jahren immer unbezahlten Urlaub für den ‚schönsten Job der Welt‘ nimmt.“ Woran aber viele bei solch verlockenden Aussichten nicht denken: Nach täglich 14 Stunden knochenharter Arbeit über mehr als zwei Wochen ist man in der Regel urlaubsreif. „Nicht wenige schalten deshalb nach der Wiesn erst mal ein paar Gänge runter und melden sich krank“, so die Erfahrung des Chefermittlers der Detektei A Plus.