Der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) und der Fachverband Omnibusverkehr Hessen (FOH) werden gemeinsam mit einem Bus-Korso durch die Wiesbadener Innenstadt fahren und eine Resolution an den hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir übergeben und damit auf die Nöte der hessischen Busunternehmen aufmerksam machen. Bereits seit Anfang März – mit Beginn der Reisesaison – ist die Bustouristik zum Erliegen gekommen. Neben stornierten Gruppen- und Vereinsfahrten sind auch Klassenfahrten und Großveranstaltungen auf lange Zeit abgesagt worden.

„Keine andere Branche steckt in der Corona-Krise so sehr in der Klemme wie das Busgewerbe“, macht der LHO-Vorsitzende Karl Reinhard Wissmüller (Michelstadt) deutlich. Auch der FOH-Vorsitzende Jürgen Fredrich (Lohfelden) bestätigt: „Wir haben seit Monaten null Einnahmen.“ In den kommenden Wochen drohe ein großer Teil der über 200 mittelständischen Betriebe in Hessen für immer zu verschwinden. Die drohende Insolvenz heimischer Busunternehmen wäre „ein schwerer Rückschlag für die Verkehrswende hin zu umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrsmitteln“, erklärt Wissmüller.

Nicht rückzahlbaren Soforthilfe für Busbranche

Mit den bisherigen Hilfsangeboten könne Hessens Busgewerbe nicht gerettet werden. Sowohl LHO als auch FOH fordern daher konkrete Hilfen in Form einer nicht rückzahlbaren Soforthilfe pro Reisebus und Monat von der hessischen Landesregierung. Außerdem müsse es ein bundesweit einheitliches Konzept zur Wiederaufnahme von Busreisen sowie eine Reduzierung der Mehrwertsteuer für Busreisen auf sieben Prozent geben, um die Branche beim Wiedereinstieg in den Betrieb zu unterstützen.

„Nachdem Bundes- und Landesregierungen für die Zukunftssicherung wichtiger Fluglinien Milliardenbeträge locker gemacht haben, müssen sie nun endlich auch die dramatische Lage der Busbranche in Deutschland zur Kenntnis nehmen und handeln“, fordert Fredrich. „Es braucht schnell direkte Soforthilfen, die Investition in moderne, umweltfreundliche Busse zieht hohe laufende Kosten nach sich, die sich nicht drücken oder stoppen lassen“, so Wissmüller. „Die Fahrzeuge erleiden mit jedem Stand-Tag einen deutlichen Wertverlust, statt die Kosten wieder einspielen zu können.“

Information zur beantragten Demo (laut Angaben von LHO und FOH):

Beantragt wurde beim Wiesbadener Ordnungsamt ein Bus-Korso ab ca. 12.30 Uhr von der Mainzer Straße über Wilhelmstraße zur Staatskanzlei; Vorgesehen ist ab ca. 13.15 h die Übergabe einer Resolution vor dem Hessischen Landtag an Staatsminister Tarek Al-Wazir; von der Staatskanzlei sollen die Busse über die Rheinstraße, B54 und vorbei am Verkehrs-/Wirtschaftsministerium wieder zur Mainzer Straße fahren.

Hinweis: diese Information steht unter dem Vorbehalt einer Zulassung durch die Behörden in dieser Form