Durch thematische Routen, die auf historischen Handelswegen basieren, soll die Grundlage für ein europaweit abgestimmtes, hansebezogenes Tourismusangebot geschaffen werden. Touristen könnten so schon bald beispielsweise auf einer Piraten-Route durch verschiedene Städte und Museen geleitet werden.
„Hansa-Link“ ist ein gemeinsames Projekt des Hansevereins in Lübeck, der Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums (FGHO), des Gotland Museums in Visby und der russischen Stadt Weliki Nowgorod, das vom EU-Ostseeraumprogramm (Interreg Baltic Sea Region Programme) gefördert wird.
Um künftig Hansestädte europaweit wie Perlen an einer Schnur noch besser miteinander verbinden zu können, sollen verschiedene, grenzüberschreitende Hanse-Kulturrouten identifiziert werden. Unterstützung erhält die FGHO bei ihrer Arbeit durch das Europäische Hansemuseum (EHM) in Lübeck. Dieses macht nicht nur die Erkenntnisse der Hanseforschung zugänglich, sondern führt auch selbst historische und interdisziplinäre Forschung auf diesem Gebiet durch und koordiniert diese.
Von kaufmännischem Wagemut über städtisches Selbstbewusstsein bis zur Vorläuferinstitution der Europäischen Union wird heute mit der historischen Hanse allerhand verbunden. Ihr Einfluss auf die Herausbildung einer gemeinsamen regionalen Identität und Kultur im Stadtbild und -bewusstsein lässt sich tatsächlich quer durch Europa nachverfolgen.
Dieses reiche kulturelle Erbe wird bislang allerdings, bis auf einzelne Ausnahmen, eher nur individuell von den Hansestädten repräsentiert. Das Projekt „Hansa-Link“ setzt hier an und sieht sich nicht nur als eine gigantische Bestandsaufnahme von dem, was bereits europaweit an Hanse-Angeboten vorhanden ist. Darüber hinaus sollen auch die regional sowie institutionell unterschiedlichen Probleme und Bedürfnisse ermittelt werden. Das Projekt will nicht nur physisch, sondern auch digital eine Brücke schlagen zwischen fundierter historischer Wissenschaft und digitalen, frei zugänglichen Informationen zu Tourismusangeboten. „HansaLink“ soll das hansische Kulturerbe, von Bremen über Danzig und Tallinn bis ins russische Weliki Nowgorod, verbinden.