Zugegeben: Im Grunde feiert man jeden Geburtstag nur einmal – auch als Hafen. Dennoch verspricht der anstehende 835. für den Hafen der Hansestadt Hamburg ein ganz einmaliger zu werden: Mit einem zusätzlichen Tag, einem neuen Schauplatz und der für Hamburg sehr wichtigen Länderpartnerschaft mit Lettland wird dem heurigen Jubiläum ein besonderer Stempel aufgedrückt. Den Veranstaltern zufolge soll der Hafengeburtstag nach den „Corona-Diäten“ in diesem Jahr wieder jede Menge Höhepunkte mit sich bringen.

Eine Woche vor der 835. Ausgabe laufen bei der Vorbereitung für das Volksfest an der Elbe „alle Zylinder auf Hochtouren“, so Sören Lemke, zuständiger Fachbereichsleiter bei der Wirtschaftsbehörde. Die Veranstalter hoffen auf mehr als eine Million Besucher. 

Zum ersten Mal wird eine Ponton-Bühne vor den Landungsbrücken schwimmen und mit einem zusätzlichen Programm aufwarten. „Das ist ein absolutes Novum auf dem Hafengeburtstag“, verrät Lemke. Der 90 mal 30 Meter große Ponton soll das Land- und Wasserprogramm des Volksfestes stärker miteinander verknüpfen. Im Hinblick auf ihre Größe könne die schwimmende Bühne dabei durchaus mit Festivalbühnen wie etwa beim Wacken Open Air mithalten. Eindruck schinden soll die Bühne vor allem beim Abendprogramm. Zum traditionellen Geburtstagsfeuerwerk treten am Freitagabend unter anderem die Hamburger Band Scooter und der Freizeit-Männerchor Goldkehlchen auf dem Wasser auf. Musicaldarsteller von Stage Entertainment zeigen Ausschnitte aus ihrem Repertoire – dabei gibt es auch einen Vorgeschmack auf das neue Stück „& Julia“, das im Herbst in der Hansestadt Premiere feiern soll. 

 

Volles Programm

Am Samstag spielt DJ "Alle Farben" auf dem Ponton, dazu gibt es eine Lichtshow rund um das Kreuzfahrtschiff „Aida prima“. Es liegt direkt hinter der Bühne vor Anker. Geplant ist, an die 300 Drohnen in die Luft steigen zu lassen.

Die diesjährige Länderpartnerschaft mit Lettland sei der Auftakt einer „langanhaltenden, tiefen Partnerschaft“, hofft Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD). Erst im April war Leonhard in die lettische Hauptstadt Riga gereist, zum Hafengeburtstag wird nun eine Delegation aus Lettland in Hamburg erwartet. „Uns verbindet eine jahrhundertelange Partnerschaft, beginnend mit der Hanse“, sagte Leonhard. Auf der Ländermeile will sich das Partnerland mit seiner Musik, Kultur und seinem traditionellen Essen präsentieren.

Da der Hafengeburtstag in diesem Jahr auf das Himmelfahrtswochenende fällt, findet die Eröffnung bereits am Donnerstag statt. Den Auftakt zu den Feierlichkeiten macht ein ökumenischer Gottesdienst in der „Michel“ genannten Hauptkirche St. Michaelis. Bei der traditionellen Einlaufparade werden im Anschluss mehr als 100 Schiffe und Wasserfahrzeuge auf der Elbe zu sehen sein. Ebenso Tradition ist die Auslaufparade, bei der die Schiffe am Sonntagnachmittag den Hamburger Hafen wieder verlassen.

Zuletzt hatte es 2018 einen viertägigen Hafengeburtstag gegeben. Üblicherweise erstreckt sich das Fest über drei Tage. Interessant: Tatsächlich ist der Hamburger Hafen älter als 835 Jahre. Experten gehen davon aus, dass er mindestens schon seit dem frühen sechsten Jahrhundert existiert. Am 7. Mai 1189 soll den Hamburgern per Dekret eine zollfreie Fahrt aus der Elbe ermöglicht worden sein. Es ist dieses Datum, das heute den Ausgangspunkt für die Feierlichkeiten bildet. Jedes Jahr geehrt wird der Hafen erst seit 1977. Im ganz großen Stil wird seit dem 800-jährigen Bestehen des Hafens im Jahr 1989 gefeiert.