Frankfurt am Main mutet seinen Verkehrsteilnehmern in den letzten Monaten einiges zu: Erst fuhren sechs Wochen lang keine S-Bahnen unter der Frankfurter Innenstadt, nun ist der Hauptbahnhof bzw. der Platz vor dem Hauptbahnhof Zentrum des Verkehrsärgernisses.

Laut der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) werden vom 29. August bis einschließlich 11. September an der Straßenbahnhaltestelle direkt vor dem Hauptbahnhof insgesamt 225 Meter Straßenbahnschiene und acht Weichen erneuert. Das führt  dazu, dass einige Straßenbahnhaltestellen (u. a. Güterplatz, Hauptbahnhof und Willy-Brand-Platz) nicht angefahren werden und andere Linien Umwege fahren müssen. Gleichzeitig ist auch der Busverkehr betroffen.

Wie der Hessische Rundfunkt vermeldet wird die Münchener Straße voll gesperrt. Fernbusse, die den Hauptbahnhof anfahren wollen, müssen zusätzlich mit einer um eine Spur verengten Straße Vorlieb nehmen, durch die sich auch der ohnehin schon massive PKW-Verkehr zwängt - Staus sind vorprogrammiert. Die Straße "Am Hauptbahnhof" kann in beiden Richtungen nur noch einspurig befahren werden. Die VGF empfiehlt, in Richtung Messe ab dem Baseler Platz über die Gutleutstraße und durch den Hafentunnel zu fahren. Die Bauarbeiten zeitlich direkt im Anschluss an die Sperrung des S-Bahn-Tunnels zu setzen, war laut Informationen des HR durchaus beabsichtigt, da man beide Baumaßnahmen auf keinen Fall parallel stattfinden lassen wollte.

Weitere Baumaßnahmen bis 2020

Überraschungen seien aber nicht ausgeschlossen, sagte VGF-Sprecher Bernd Conrads dem Hessischen Rundfunk vor Beginn der Arbeitszeiten. Zu starker Regen erschwert oder verunmöglicht den Betoneinbau, bei zu großer Hitze kann nicht geschweißt werden". Die jetzige Bauoffensive ist aber nur der Auftakt zu weiteren Maßnahmen, die in Frankfurt am Main bis zum Jahr 2020 durchgeführt werden sollen. Neben der Sanierung einiger S-Bahnhöfe steht auch eine Umfangreiche Renovierung des Hauptbahnhofgebäudes sowie der etwas unansehnlichen Zwischenebene des Hbf an. Die Frankfurter müssen sich demzufolge weiter in Geduld üben, haben am Ende aber dann den Vorteil einer aufpolierten und verbesserten Infrastruktur – das würde sich so manche weniger finanzkräftige Stadt in Deutschland wünschen. Handlungsbedarf gibt es dafür genug.