Innerhalb von fünf Tagen seien 6.000 Buchungen für die mehrtägigen „Kreuzfahrten nach Nirgendwo“ eingegangen, berichtete die Zeitung „Straits Times“ am Montag (19. Oktober 2020) unter Berufung auf das Unternehmen. Die Telefone hätten nicht mehr still gestanden. Zuvor hatte der Tourismusverband von Singapur wegen der Corona-Pandemie eine neue Art von Kreuzfahrten angekündigt: Reisen mit Luxuslinern ohne Zwischenstopp und Landgänge.

Zu Genting gehören seit 2016 auch die Werften in Wismar, Rostock und Stralsund. Genting hatte die Betriebe übernommen, um dort Kreuzfahrtschiffe für die eigenen Reedereien bauen zu lassen. Da die Corona-Krise das Kreuzfahrtgeschäft aber weltweit zum Erliegen gebracht hatte, geriet auch die Genting-Gruppe in akute Finanzprobleme mit Folgen für den Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern. Bei den MV-Werften musste der überwiegende Teil der mehr als 3.000 Beschäftigen in Kurzarbeit.

Ziel der Landesregierung ist es, die Werften unter den Rettungsschirm des Bundes zu bekommen. Anfang Oktober hatte der Bund 193 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds als Überbrückungskredit bewilligt. Der Löwenanteil dieses Geldes wird für die Fertigstellung des in Stralsund gebauten eisgängigen Kreuzfahrtschiffes „Endeavor“ eingesetzt, das im April 2021 übergeben werden soll.

Insgesamt benötigen die MV Werften früheren Angaben zufolge Darlehen in Höhe von insgesamt 570 Millionen Euro. Um unter den Rettungsschirm des Bundes zu kommen, sind noch Gutachten zu den Zukunftschancen der Werften und Gentings erforderlich, die für Dezember erwartet werden.