Hermann Meyering, GBK-Vorsitzender
Hermann Meyering, GBK-Vorsitzender, hält das für Reise-
busse geltende Tempolimit von 100 km/h für überholt

Nicht nur der Fernbus sorgt dafür, dass emissionsarme Mobilität boomt. Auch attraktive Programme der Busreiseveranstalter motivieren den Verbraucher zum Umstieg auf ein ökologisches Verkehrsmittel.

„Doch das bestehende Tempolimit für Reisebusse bremst den Umweltschutz aus“, sagte Hermann Meyering auf dem RDA-Workshop in Köln. Weshalb der Vorsitzende der Gütegemeinschaft Buskomfort (GBK) eine Erhöhung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit für Reisebusse auf 120 Stundenkilometer fordert.

Um einen LKW-Konvoi überholen zu können, der über die rechte Autobahnspur kriecht, müssten Chauffeure ihren Reisebus häufig auf 120 Stundenkilometer beschleunigen können. Was allerdings nicht möglich ist, da in Deutschland für Reisebusse eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern gilt. Im Gegensatz zu Ländern wie Großbritannien oder den USA.

Rund 120 Millionen Busreisen bringen die Menschen in Deutschland jedes Jahr an das Ziel ihrer Ferienträume und machen den Vereinsausflug oder die Klassenfahrt zum geselligen Gemeinschaftserlebnis. Zudem spannt der expandierende Fernbusverkehr sein Netz über die gesamte Bundesrepublik. Vergangenes Jahr zählte der Fernbus knapp 20 Millionen Passagiere. Nach den Prognosen des IGES-Institutes werden es bis 2018 rund 27 Millionen jährlich sein. „Ein 30 Jahre altes Tempolimit steht in krassem Widerspruch zu der Dynamik, die der Busverkehr mittlerweile entfaltet“, betonte Hermann Meyering.

Seit 40 Jahren klassifiziert die gbk die Reisebusse ihrer Mitglieder mit Sternen und definiert damit nachprüfbare Kriterien für den Komfort eines energiesparenden Verkehrsmittels, das mit einem Kohlendioxidausstoß von 30 Gramm pro Personenkilometer in der Ökobilanz nicht nur weit vor dem Pkw und Flieger liegt sondern auch noch besser als die Bahn abschneidet. „Komfortable Reisebusse motivieren den Verbraucher, auf umweltfreundliche Mobilität umzusteigen“, beobachtet Meyering. Zum komfortablen Reisen gehört nach Meinung des gbk-Vorsitzenden aber auch, dass Fahrpläne eingehalten werden können und die Busse nicht durch ein längst überholtes Tempolimit ausgebremst werden. „Die Erhöhung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit um 20 Stundenkilometer erhöht auch die Attraktivität des Reisebusses.“