„Unser System der Klassifizierung belegt, dass Verbraucherschutz am besten funktioniert, wenn sich der Mittelstand selbst organisiert und nicht von übertriebener Bürokratie ausgebremst wird“, so der gbk-Vorsitzende Hermann Meyering über das Anliegen des Verbandes, hochwertige Reisebusse unter Bezug auf ein Sterne-System auszuzeichnen. „Das RAL Gütezeichen Buskomfort bleibt ein starkes Argument für Vertrauen und Transparenz.“ Meyering kritisierte veraltete Bürokratie, wie das EU-Fahrtenblatt von 1966, mit der die Branche unnötig belastet werde. Gleichzeitig kündigte er an, dass die gbk ihre Bus-Klassifizierung ab 2026 mit einem digitalen Prüfbericht vereinfachen will.
Den Bus-Herstellern dankte der gbk-Vorsitzende für die gute Kooperation. Vor dem Hintergrund einer wachsenden Präsenz asiatischer Marken auf dem Busmarkt wolle die gbk auch künftig die Qualität und den Komfort von Reisebussen mit der europäischen Industrie weiterentwickeln. Ebenso soll die Zusammenarbeit der gbk mit dem RDA fortgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund begrüßte Meyering ausdrücklich, dass sich Philipp Cantauw neben seiner Arbeit im gbk-Vorstand jetzt auch im Vorstand des RDA engagiert. Nicht zuletzt unterstützt die gbk das RDA-Projekt „Bus Power Monitor“, in dessen Rahmen mithilfe von Künstlicher Intelligenz europaweit der Bedarf an Ladepunkten für elektrische Reisebusse ermittelt werden soll. „Nur gemeinsam kann unsere Branche die Antriebswende erfolgreich gestalten“, so Meyering.
„Wirtschaft braucht Planungssicherheit“
Tenor der von den Teilnehmern als sehr humorvoll und analytisch gelobten Festansprache von Wolfgang Bosbach war das Erfordernis weniger Bürokratie und mehr Qualität. Der ehemalige CDU-Parlamentarier, der von 2009 bis 2015 den Innenausschuss des Deutschen Bundestags leitete, forderte mehr Planungssicherheit für die deutsche Wirtschaft. „Damit deutsche Unternehmer im internationalen Wettbewerb bestehen können, müssen sie die Qualität in den Fokus rücken“, sagte Bosbach. In der „alten Welt“ sei Deutschland mit seinen Unternehmen und Produkten noch immer Weltklasse. Um auf dem internationalen Markt aber nicht von Asien oder den USA abgehängt zu werden, müsse die deutsche Wirtschaft digitale Innovationen mit hohen Qualitätsansprüchen voranbringen.

Der berühmte Rheinfall von Schaffhausen / Foto: gbk
Das Rahmenprogramm der Jubiläumsveranstaltung führte die gbk-Mitglieder am Vormittag zunächst in das Museum der noblen Uhrenmanufaktur IWC. Am Nachmittag stand für alle Teilnehmer eine Bootsfahrt am Rheinfall und ein Besuch der Smilestones Miniaturwelt auf dem Programm. Den Höhepunkt der Veranstaltung bot der Festabend im Rivi-Skyfall Restaurant, in 136 Meter Höhe und Blick auf den berühmten Rheinfall in Schaffhausen, der allerdings gegen Abend vom Nebel ein wenig eingetrübt war. Der guten Stimmung tat das keinerlei Abbruch.