Die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) hat für die CMT in Stuttgart eine vorläufige Bilanz des Reisejahres 2016 erstellt und die touristischen Trends für 2017 ermittelt.

Für das vergangene Jahr lässt sich demnach konstatieren, dass der weltweite Tourismus sich wieder als Wachstumsbranche präsentiert hat.

Laut Angaben der United Nations World Tourism Organisation (UNWTO) soll die Zahl internationaler Ankünfte um rund 4 % gewachsen sein, was einer Menge von etwa 1,2 Milliarden entspricht. In Deutschland sei die Zahl der Ankünfte bis September um 2,8 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, die Übernachtungen sollen laut Angaben des Statistischen Bundesamtes einen Zuwachs von 2,5 % verzeichnen, was vor allem auf deutsche Gäste (Ankünfte +3,2 %, Übernachtungen +2,8 %) zurückzuführen sei.

Bezüglich der Urlaubsreisen der Deutschen stützt sich die jährliche Reiseanalyse (RA) auf Daten vom Jahresende 2016, die eine konstant hohe Nachfrage an Urlaubsreisen mit einem Volumen von etwa 69 Millionen Urlaubsreisen mit Ausgaben in Höhe ca. 66 Milliarden Euro verzeichnen, was dem Vorjahresniveau entspricht. Die Kurzurlaubsreisen hingegen seien um 4 % gegenüber 2015 auf 88 Millionen gestiegen.

Viel Urlaubslust für 2017 erwartet

Für das laufende Jahr rechnet die Mehrheit der Deutschen laut der Studie mit einer stabilen wirtschaftlichen individuellen Situation, weshalb sich bereits vier von fünf Deutschen (79 %) mit Gedanken an mögliche Urlaubsreisen 2017 befasst haben. Ausschlaggebend für einen Reiseantritt seien ausreichend Zeit und Geld sowie die Lust auf Urlaub. Im Vergleich zum Vorjahr (53 %) soll die Urlaubslust auf 56 % gestiegen sein. 57 % verfügten über ausreichend finanzielle Mittel, die zeitlichen Möglichkeiten seien bei 61 % gegeben.

Die Zahlen deuten auf eine stabile Nachfrage im Urlaubstourismus für 2017 hin. Zudem seien 23 % der Deutschen gewillt, 2017 mehr zu reisen als im Vorjahr, 13 % wollen ihre Reisen verringern. Zudem seien 28 % bereit, mehr Geld in die Reisen zu investieren, während 14 % weniger ausgeben wollten.

Neue Destinationen sind gefragt

Offenbar sind die Deutschen neugierig auf bisher unbekannte Destinationen: Die Studie verweist auf 41 %, die demnach eine Reise in ein Land planen, das sie bisher noch nicht besucht haben. Vorhaben dieser Art sollen mit rund 35 % auch oft in die Tat umgesetzt werden. Neue Arten von Urlaubsreisen scheinen nicht ganz so beliebt: Die Studie verzeichnet hier einen Prozentsatz von 14 %.

Die bevorzugten Destinationen seien fast identisch mit denen des Vorjahres: Urlaubsreisen innerhalb Deutschlands liegen mit 30 % vorn, es folgen Spanien, Italien, Österreich und die Türkei.

Ausgehend von diesen Daten prognostiziert das FUR für 2017 ein gutes Jahr für die Tourismusbranche, zumal die nachfragebedingten Startbedingungen günstig seien. Auch wenn Terror, Krisen und politische Veränderungen das Bild künftig beeinflussen könnten, seien Einflüsse dieser Art begrenzt. Ein besonderes Wachstum des Gesamtmarktes sei hingegen nicht zu erwarten, weshalb der Wettbewerb um Kunden hart bleibe.