Laut Medienberichten aus Mallorca, haben sich die Parteien der linken Regierungskoalition der Balearen auf eine Verdoppelung der Touristenabgabe geeinigt. Diese bis heute umstrittene Gebühr wurde im Sommer 2016 eingeführt.
Im Haushaltsplan für das nächste Jahr werde ein doppelt so hoher Satz der „Ecotasa“ eingeplant. Dadurch sollen Einnahmen von insgesamt 120 Millionen Euro in die Kassen gespült werden,
zitierte die „Mallorca Zeitung“ den balearischen Tourismusminister Biel Barceló und Finanzministerin Catalina Cladera.
Demnach müssen Gäste in Fünf-Sterne-Hotels der Inseln Mallorca, Menorca, Formentera und Ibiza künftig vier Euro (statt wie bisher zwei Euro) pro Kopf und Nacht zahlen. In günstigeren Unterkünften wird ein Euro (statt 50 Cent) fällig. Und auch Kreuzfahrtpassagiere werden demnächst ebenfalls zur Kasse gebeten Bisher mussten sie bei kurzen Aufenthalten von weniger als zwölf Stunden nichts zahlen. Die Touristensteuer habe sich gut bewährt, erklärte Barceló. Ein Rückgang der Besucherzahlen seit der Einführung 2016 sei nicht eingetreten. Durch die Steuer könnten nachhaltige Projekte vorangetrieben werden, durch die die Folgen des Tourismus auf die Umwelt kompensiert werden, hieß es.
Kritik an den Plänen kommt von Hoteliers und Reiseveranstaltern. Inmaculada Benito, die Präsidentin des Hoteliersverbandes (FEHM) auf Mallorca, kritisierte den „schädlichen und übereilten“ Plan als „miserable Entscheidung“. Die Beliebtheit der Inseln sei in Gefahr. Es sei durchaus möglich, dass eine große Zahl von Touristen durch die Verdoppelung der Kosten abgeschreckt werde und sich für andere Urlaubsziele entscheide. Je nach Art der Herberge müssen Besucher der Balearen in diesem Jahr pro Person und Nacht zwischen 50 Cent und zwei Euro zahlen. In der Nebensaison zwischen November und April wird der Betrag halbiert. Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren sind befreit.