Seinen Geburtstag feierte das bewegte Markenzeichen bereits am 18. Oktober. Erstmals aufgeführt wurde die Kicklinie im Jahr 1924, in einer Revue von Erik Charell, wobei zunächst nur 15 Tänzerinnen die Beine schwangen. Sie legten den Grundstein für eine Tradition, die noch 100 Jahre später als Highlight jeder „Grand Show“ im Friedrichstadtpalast gilt. Mittlerweile ist die Kicklinie auf 32 Tänzerinnen angewachsen – und damit die längste der Welt geworden.

Charell, selbst Tänzer und Assistent von Max Reinhardt, übernahm 1924 die Leitung des späteren Friedrichstadtpalastes, der in den Goldenen Zwanzigern noch als „Großes Schauspielhaus“ bekannt war. Für Charells Revuen standen amerikanische Vorbilder Pate.

„Die Kicklinie ist ein immerwährendes ikonisches Highlight unserer Produktionen“, so der aktuelle Intendant und Produzent des Friedrichstadtpalastes, Berndt Schmidt. „Sie reißt auch heute noch die Gäste aus den Sitzen, weil wir Tradition und Moderne perfekt verweben.“ Seit 2023 können zudem alle Geschlechter in der ehemaligen Frauenreihe tanzen. Die längte Kicklinie der Geschichte geht ins Jahr 1987 und auf eine Koproduktion des Friedrichstadtpalastes mit der Leningrader Music Hall zurück, die anlässlich des 750. Jubiläums der Stadt Berlin auf die Bühne gebracht wurde. Insgesamt standen 64 Frauen aus beiden Ballettkompanien auf der Bühne und „kickten die Linie“ vollkommen synchron.

Die große Herausforderung für die Tänzerinnen ist, die Beine gleichmäßig in einem 180-Grad Winkel zu werfen. Im Fachjargon wird die Figur „Battements“ genannt. Durch die Anordnung der Tänzerinnen wird dabei eine optische Täuschung hervorgerufen, die alle gleich groß wirken lässt.

Das Stück, in dem derzeit die Kicklinie zu bewundern ist, ist „Falling In Love", die aktuelle Grand Show.