Seit Oktober waren je zwei selbst fahrende Kleinbusse in Mannheim und Friedrichshafen unterwegs und auf ausgewählten Strecken eingegliedert in den normalen Linienbetrieb. Das Projekt hat in Friedrichshafen allem Anschein nach so überzeugt, dass „RABus“ – kurz für „Reallabor für den automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land“ – dort bis Ende Juni 2025 verlängert wird. Das hat das Baden-Württembergische Verkehrsministerium mitgeteilt. Die verlängerte Projektlaufzeit ermögliche, die Shuttles weiter zu testen und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung zu untersuchen, hieß es. „Mit den gewonnenen Erkenntnissen bei der Erprobung der Technik können wir eine Basis für den landesweiten Einsatz autonomer Shuttles schaffen“, begründete Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) die Entscheidung.
In Mannheim sei eine Fortsetzung des Projektes hingegen nicht möglich. Der Grund sei eine Straßensperrung ab März 2025 auf der Versuchsstrecke, hinzu komme außerdem, dass die „RABus“ Haltestellen in Mannheim nur temporär angelegt worden seien. In Friedrichshafen habe man von vornherein auf die Nutzung bestehender Haltestellen zurückgegriffen.
Mitfahren kostenlos
Die autonomen Kleinbusse, die im Projekt zum Einsatz kommen, bieten Platz für bis zu zehn Passagiere und haben einen Sicherheitsfahrer an Bord. In Friedrichshafen fahren sie sowohl innerhalb der Stadt als auch im Umland – dort mit mindestens 60 km/h. In ländlichen Regionen sollen autonome Shuttles in der Zukunft für eine bessere Anbindung der Bevölkerung an den ÖPNV sorgen.
Für die Testpassagiere sind die Fahrten in den autonomen Kleinbussen kostenlos, allerdings müssen sich die Tester registrieren. Das hatten während der ersten Testphase insgesamt 1.450 Menschen aus Friedrichshafen und Mannheim getan. Das Land Baden-Württemberg förderte das Projekt, mit knapp 14 Millionen Euro. Für die Verlängerung bis Ende Juni 2025 wird die Förderung noch einmal um rund 1,8 Millionen Euro aufgestockt, so das Verkehrsministerium.