Anders als die Deutsche Bahn setzt die Staatsbahn SNCF in Frankreich weiterhin auf das Fernbus-Geschäft. Wir werden uns nicht von diesem Markt zurückziehen", sagte der SNCF-Präsident Guillaume Pepy am Mittwoch am Rande der Messe Innotrans in Berlin.

Vielmehr wolle man dem größten privaten Konkurrenten Flixbus Paroli bieten. SNCF habe frühzeitig und umfangreich" in sein Fernbusnetz investiert. Flixbus und die SNCF-Marke Ouibus hätten in Frankreich derzeit je rund 40 Prozent Marktanteil.

Beide Unternehmen schrieben Verluste. Pepy rechnet aber damit, dass die Fahrpreise in den nächsten Jahren steigen und die Fernbusse dann profitabel betrieben werden können. Ouibus fährt 35 Städte in Frankreich an und 11 Ziele im benachbarten Ausland. Ouibus wolle aber nicht in Netze benachbarter Länder expandieren, sagte der französische Bahnchef. Im Inland fährt Ouibus keine Distanzen von weniger als 100 Kilometern, um dem eigenen Bahn-Regionalverkehr keine Fahrgäste wegzunehmen. Flixbus bietet auch kürzere Strecken an.

In der vergangenen Woche hatte die Deutsche Bahn angekündigt, sich wegen Verlusten weitgehend aus dem Fernbusgeschäft zurückzuziehen. Der Marktführer Flixbus, der in Deutschland bereits knapp 80 Prozent Marktanteil hat, wird damit den letzten größeren Konkurrenten in dieser Sparte los.