In den USA haben Fernbusse viel Tradition, aber einen schlechten Ruf als Reiseoption für Leute, die sich kein Flug- oder Zugticket leisten können.

Doch die Branche hat den Kampf gegen das Schmuddel-Image aufgenommen und mit Flixbus bringt nun ein deutscher Anbieter frischen Wind, der bereits Europa kräftig aufgemischt hat.

In Los Angeles, wo Flixbus seinen US-Sitz bezogen hat, soll der Startschuss für die Expansion erfolgen. Man wolle eine „preiswerte und umweltfreundliche“ Alternative für amerikanische Fahrgäste sein, so Flixbus-Chef André Schwämmlein. Die ersten Tickets sind bereits auf der Webseite des Unternehmens erhältlich.

Laut Informationen des Bayerischen Rundfunks (BR) habe Flixbus in Los Angeles mitgeteilt, dass man ab Ende des Monats zunächst an der Westküste der Vereinigten Staaten mit 180 Verbindungen zwischen Los Angeles, Las Vegas, Phoenix und San Diego starten wolle. Bis Ende des Jahres plane die Fernbuslinie das Angebot auf 1.000 Verbindungen zu erweitern. Wie in Europa auch, werden, nach Angaben des BR, lokale Busunternehmen den Fahrbetrieb übernehmen.

Dass die Münchner ihren europäischen Senkrechtstart wiederholen können, bezweifeln Experten allerdings eher. Der US-Markt ist hart umkämpft und schon länger im Umbruch. Die Anbieter haben ihre Flotten in den letzten Jahren modernisiert, Internet etwa gibt es inzwischen an Bord vieler Busse - wenngleich die Verbindungen oft dürftig sind. Zudem herrscht zumindest auf gefragten Routen rege Konkurrenz.

Firmenchef Schwämmlein rechnet sich trotzdem gute Chancen aus: „Auf dem US-Mobilitätsmarkt findet derzeit ein signifikanter Wandel statt – öffentliche Verkehrsmittel und nachhaltiges Reisen gewinnen zunehmend an Bedeutung.“ Flixbus wolle den Platzhirsch Greyhound, dessen Stopps häufig abgelegen sind, unter anderem durch zentralere Haltestellen Fahrgäste abjagen.