Mit einem eindringlichen Appell richtet sich Flixbus-Chef André Schwämmlein an die Bundespolitik. Er warnt vor weiteren Entlastungen für die Deutsche Bahn und zusätzlichen finanziellen Belastungen wie einer Bus-Maut für die Busbranche.

 „Wir haben beide bewiesen, dass wir ein attraktives Produkt bauen können“, sagte Flixbus-Chef André Schwämmlein. „Die DB-Lobby hätte es nicht nötig zu sagen, erlasst uns mal ein paar Milliarden mehr und schiebt zeitgleich noch ein paar Millionen Kosten zu den Flixbus-Leuten.“

Hintergrund sind Forderungen seitens der Politik, die Gebühren für die Nutzung des Schienennetzes nach dem Güterverkehr auch für Personenzüge zu senken. Mehrere Parteien, darunter SPD, Grüne und Linke, haben sie in ihre Wahlprogramme aufgenommen. Gleichzeitig gibt es immer wieder Forderungen, die Autobahnmaut auch auf Busse auszuweiten. „Verkehrspolitisch würde ich das für völligen Wahnsinn halten“, so Schwämmlein.

Hinter einer möglichen Ausweitung der Maut auf Busse und der gleichzeitigen Entlastung für die Bahn steht ein harter Wettbewerb um Kunden. Die Bahn könnte im Falle einer Entlastung ihre Fahrkarten günstiger anbieten, wohingegen die Busse die Mehrbelastung durch die Maut an den Kunden durch höhere Kartenpreise weitergeben müsste.

Das Busunternehmen Flixbus dominiert seit rund vier Jahren den deutschen Markt und ist auch in mehreren europäischen Ländern, darunter Italien und Frankreich, unterwegs. Für dieses Jahr erwartet das Münchner Unternehmen ein Fahrgastplus von 30 Prozent auf 40 Millionen.