Neben der Primärinvestition in Flix wollen EQT Future und Kühne Holding Aktien von bestehenden Aktionären kaufen, um eine langfristige Ankerbeteiligung an Flix aufzubauen. „Wir freuen uns, EQT Future und Kühne Holding als starke und zielstrebige Investoren mit nachweislicher Erfolgsbilanz beim Aufbau nachhaltiger langfristiger Anlagestrategien gewonnen zu haben“, so Flixbus-Mitgründer und CEO André Schwämmlein. Kapital und Know-how der Investoren werde für Flix eine große Bereicherung sein. „Wir könnten uns keine besseren Partner wünschen, um das nächste Kapitel der Reise von Flix zu beginnen.“

Mit ihrer Beteiligung an Flix will sich die Porsche SE als Großaktionärin von VW und Porsche breiter aufstellen. „Unsere finanziellen Mittel geben uns erheblichen Spielraum für potenzielle Investitionen in weitere Kern- und Portfoliobeteiligungen“, so Finanzchef Johannes Lattwein. Wegen Problemen im VW-Konzern hatte Porsche SE im ersten Halbjahr weniger Gewinn erwirtschaftet, dennoch gelang es der Holding, den durch den Porsche-Börsengang im vorvergangenen Jahr angehäuften Schuldenberg auf rund fünf Milliarden Euro zu senken. Ende März hatte die Verschuldung noch bei rund 5,8 Milliarden Euro gelegen.

Die in der Schweiz ansässige Kühne Holding AG fokussiert auf Investitionen im Logistik- und Transportsektor. Sie hält eine Mehrheitsbeteiligung an der Kühne und Nagel International AG und ist der größte Einzelaktionär von Hapag-Lloyd AG, Deutscher Lufthansa AG und Brenntag SE. Erst im April 2024 übernahm das Unternehmen die Aenova Group, eine international führende Organisation für Auftragsentwicklung und -herstellung von Pharmazeutika. Die Investmentorganisation EQT verwaltetet ein Gesamtvermögen von 242 Milliarden Euro (132 Milliarden Euro an gebührengenerierenden Vermögenswerten) in den Bereichen Private Capital und Real Assets.

„Wir sind zutiefst beeindruckt von dem, was André und sein Team aufgebaut haben“, lobte Andreas Aschenbrenner, Gründungspartner und stellvertretender Leiter des Beratungsteams von EQT Future. Das Flixbus-Team habe das Unternehmen von einem Startup zu einem globalen Marktführer entwickelt, der in 43 Ländern tätig sei. Für EQT gehe es vor diesem Hintergrund nicht nur darum, Kapital bereitzustellen. Man wolle echte Zusammenarbeit, in deren Rahmen nicht zuletzt sichergestellt werde, dass die von Flixbus angestrebte kohlenstoffarme Lösung für Fernreisen noch mehr Menschen auf der ganzen Welt erreiche. Man glaube, dass Flix auf dem besten Weg sei, der kategoriebestimmende Akteur im Bereich des ÖPNV zu werden.

Auch die Kühne Holding AG zeigte sich nach Aussage von CEO Dominik de Daniel stolz darauf, Flix als strategischer Partner in seiner nächsten Expansionsphase aktiv zu unterstützen. „In den letzten Monaten haben wir eine großartige Beziehung zu den Kollegen von EQT Future aufgebaut“, so de Daniel. Als einer der größten strategischen Investoren im Transport- und Mobilitätssektor unternähme die Kühne Holding nun einen weiteren Schritt in den Markt für öffentlichen Nahverkehr mit Bussen. „Mit dem bewährten Asset-Light-Betriebsmodell von Flix sehen wir große Synergien mit unseren anderen Investitionen im Transportsektor“, so Kühnes Verwaltungsratspräsident Karl Gernandt. „Wir bauen auf den großen Erfolgen auf, die Flix bei der Etablierung des Busses als führendes nachhaltiges Transportmittel erzielt hat – seit mehr als einem Jahrzehnt in Europa und jetzt auch in Übersee.“

 

Hintergrund

Flix meldete 2023 ein Gesamtumsatzwachstum von 30 Prozent und erreichte damit erstmals einen Jahresgesamtumsatz von zwei Milliarden Euro. Im Zuge steigerte das Unternehmen seine Profitabilität mit einem bereinigten EBITDA von 104 Millionen Euro. Die starke Dynamik ermögliche es Flix, strategische Ziele wie die Ausweitung seiner globalen Präsenz und die Umgestaltung des nordamerikanischen Busmarktes zu erreichen, heißt es aus dem Unternehmen. Speziell in Deutschland wolle als man Flixtrain weiterentwickeln, um auf die steigende Nachfrage nach alternativen Bahndiensten in Deutschland zu reagieren.

Außerdem hat Flix erst kürzlich einen Vorstoß in zwei der wichtigsten Busmärkte weltweit gewagt: Chile und Indien. Ausgebaut wird das Angebot zudem in Großbritannien, Portugal und der Ukraine ausgebaut. In Norwegen und Finnland streckt das Unternehmen ebenfalls seine Fühler aus. Seine Ambitionen, in den genannten Märkten die Marktführerschaft zu erreichen, verbirgt Flix nicht.