Zahlreiche Internationale Busverbände rufen Entscheidungsträger in der EU sowie auf Ebene der Mitgliedsstaaten auf, Hindernisse für Reisende und Verkehrsunternehmen deutlich abzubauen. Eine überbordende Bürokratie sowie wachsende Zahl an Einfahrverboten bedrohe den Fortbestand eines wichtigen Wirtschaftszweigs.
In einer gemeinsamen Erklärung fordern die europäischen Busverbände fairere Wettbewerbsbedingungen und eine größere Beachtung der Branche auf Seiten politischer Entscheidungsträger.
Im Vorfeld der internationalen Messe „Busworld“ im belgischen Kortrijk positionierten sich die Interessenvertreter mit einem gemeinsamen Appell an die Regierungsspitzen in der EU sowie in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Die Verbände forderten unter anderem einen Abbau von Bürokratie, Einfahrverboten und Wettbewerbsverzerrungen. Kernpunkt des Appels war dabei der Ruf nach einer individuellen Betrachtung des Personenverkehrs auf der Straße, der sich dem Wesen nach grundlegend vom Güterverkehr unterscheidet, aber derzeit nicht als solcher individuell geregelt werde. Dies müsse beispielsweise auch in den Sozialvorschriften für die Branche erkennbar sein.
Die Verbände betonen, dass die 300.000 – zumeist kleineren und mittleren – Busunternehmen in Europa Beschäftigung für rund zwei Millionen Menschen bringen. Als umweltfreundliche Alternative zum Pkw bildet der Bus im Nah- und Fernverkehr eine wichtige Säule moderner Mobilität. Diese Bedeutung des Busses findet sich in den aktuellen politischen Vorschlägen der EU zum Verkehr jedoch nicht wieder. „Aktuelle politische Vorschläge von Seiten der EU machen leider allzu deutlich, dass hier nicht die Bedürfnisse und Wünsche von Fahrgästen und Fahrern erkannt werden“, betonte Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) die Dringlichkeit eines Umdenkens.