In Deutschland zeichnet sich ab, dass der D1-Führerschein bedeutungslos werden könnte. Darauf weist der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) hin. Er fordert daher, die Klasse D1 auf Fahrzeuge mit bis zu 22 Fahrgastplätzen auszuweiten.
Am 12. Oktober stimmt der Verkehrsausschuss TRAN des EU-Parlaments über einen entsprechenden Änderungsantrag ab. Noch ist offen, ob sich dafür eine Mehrheit findet.
Mit der Fahrerlaubnisklasse D1 können heute Fahrzeuge mit bis zu 16 Fahrgastplätzen gelenkt werden. Die Typengenehmigung für Busse der „Sprinterklasse“ lässt allerdings deutlich mehr Plätze zu. Somit klaffen das Angebot an Fahrzeugen und Fahrerlaubnisklasse deutlich auseinander.
Für den WBO gibt es gute Gründe für eine Harmonisierung von Typengenehmigung und Führerscheinklasse: Das zulässige Gesamtgewicht der Fahrzeuge bleibt nahezu unverändert, die maximale Fahrzeuglänge bleibt gleich. Fahrtechnisch würden an die Omnibusfahrer daher keine größeren Anforderungen gestellt. Auch in Punkto Sicherheit für Fahrzeug und Fahrgäste ergäbe sich keine Verschlechterung.
Der WBO geht davon aus, dass in Zeiten flexibler Bedienungsformen immer mehr mittelgroße Fahrzeuge zum Einsatz kommen werden. Um diesem Trend im Linienverkehr gerecht zu werden, hält er eine Erhöhung der Fahrgastanzahl der Führerscheinklasse D1 auf 22 für dringend angezeigt. Auch unter dem Aspekt des sich immer stärker abzeichnenden Fahrermangels wäre dies eine Lösung, die allen dient und niemanden gefährdet.