Zuletzt hatten die Busfahrer im Tarifkonflikt Anfang September für zwei Tage die Arbeit niedergelegt. Die Verhandlungen für rund 1.900 Beschäftigte am Mittwoch seien ohne Ergebnis geblieben, hieß es. Verdi-Nord-Verhandlungsführer Sascha Bähring kritisierte, die Arbeitgeber hätten kein neues Angebot vorgelegt. „Wenn das so weitergeht, werden wir hier auf einen knallharten Arbeitskampf hinauslaufen – das kann niemand ernsthaft wollen.“ Der Warnstreik wird nach Bährings Angaben große Teile Schleswig-Holsteins betreffen. Am Dienstag sei eine Demonstration mit Kundgebung in Kiel geplant.

Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Tarife von 1,95 Euro pro Stunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten, weitere 1,95 Euro pro Stunde mehr für Werkstattmitarbeiter sowie die Übernahme des Jahresbeitrages einer Solidarkasse der Arbeitnehmerschaft.

Der Omnibusverband Nord (OVN) hatte Ende August ein Angebot über eine Lohnsteigerung von 8,5 Prozent unterbreitet bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Neben einem Inflationszuschuss in Höhe von 300 Euro beinhalte die Offerte eine Lohnerhöhung um 3,5 Prozent zum 01. Oktober 2022, eine weitere Erhöhung um zwei Prozent zum 01. Oktober 2023 sowie eine abschließende Erhöhung zum 01. Oktober 2024.

Der OVN reagierte mit Unverständnis auf die Ankündigung des Warnstreiks. Die Situation sei durch hohe Inflation und existenzbedrohliche Kraftstoff- und Energiepreisentwicklung schon kompliziert genug. „Es ist in jedem Fall schwierig, mit jemandem zu verhandeln, der wie die Gewerkschaft noch immer an der Maximalforderung festhält und jede Kompromissbereitschaft vermissen lässt“, teilte der OVN-Verhandlungsführer Klaus Schmidt mit. Die Verhandlungen sollen am 10. Oktober 2022 fortgesetzt werden.