Nach dem Parteitagsbeschluss der Hessen-CDU für eine Abschaffung des Deutschlandtickets hat sich der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) erneut für das Ticketangebot ausgesprochen. Er setze sich für den Fortbestand des Deutschlandtickets ein, teilte er am Dienstag auf dpa-Anfrage in Wiesbaden mit. 

Das Angebot stehe für Einfachheit statt Tarifdschungel und sei preislich attraktiv. Um noch mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn zu motivieren, müssten sie sich langfristig auf das Ticketangebot verlassen können. Gute Infrastruktur und ein attraktives Ticket seien zudem kein Widerspruch, sondern ergänzten sich.

Die hessische CDU hatte laut einem Parteitagsbeschluss vom vergangenen Wochenende die Landesregierung und die CDU-Landesgruppe Hessen im Bundestag aufgefordert, sich für das Ende des 49-Euro-Tickets einzusetzen. Die Kosten für das Ticket sollten stattdessen für Investitionen in die Infrastruktur verwendet werden, heißt es in dem Antrag. Hessen wird von einer schwarz-roten Landesregierung geführt.

Das hessische Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende erklärte: „Das landesweit gültige Nahverkehrsticket ist eindeutig die größte verkehrspolitische Errungenschaft der vergangenen Jahre.“ Dass die CDU Hessen es zur Disposition stellen wolle, zeige einmal mehr, dass die Partei im Hinblick auf den Klimawandel die Dringlichkeit zu handeln bisher nicht erkannt habe. 

„Ein Zurück in die Zeit vor dem Deutschlandticket darf es nicht geben“, forderte das Bündnis, an dem unter anderem Gewerkschaften, Umwelt- und Sozialverbände beteiligt sind. Die Finanzierung des Tickets dürfe nicht gegen die gleichfalls notwendige Instandsetzung des Schienensystems ausgespielt werden.

 

(dpa)