Die Stadt Köln macht es vor. Seit Ende 2016 fahren dort auf einer Innenstadtlinie nur noch batteriebetriebene Busse. Bis 2022 sollen weiter Linien mit 58 Elektrobussen unterwegs sein. Jetzt zieht die hessische Landeshauptstadt nach.
Auch Wiesbaden will bis 2022 seine Busfahrflotte, die 220 Fahrzeuge umfasst, komplett auf Elektroantrieb umstellen. Frank Gäfgen, Geschäftsführer der Wiesbadener Verkehrsgesellschaft will einen komplett emissionsfreien Busbetrieb erreichen.
Für dieses ehrgeizige Ziel will die Stadt viele Millionen Euro Fördergelder bereitstellen. Zugleich wolle man selbst einen Betrag in zweistelliger Millionenhöhe investieren. Hintergrund für diese Maßnahme sind die hohen Schadstoffbelastungen in der Stadt. Damit gehört Wiesbaden zu den bundesweit 16 Städten, die nach Aussagen der Deutschen Umwelthilfe, vor Gericht zur Einhaltung der Grenzwerte beim Stickstoffdioxid-Ausstoß gezwungen werden sollen.
Neben Wiesbaden zählt auch Darmstadt zu den Städten, in denen in der Innenstadt hohe CO2-Werte gemessen werden. Die Stadt erwägt ein Diesel-Fahrverbot. Daher plant auch hier der städtische Verkehrsverbund Heag-Mobilo die Anschaffung von Elektrobussen. "Unser Ziel ist eine Umstellung der Busflotte bis 2025", so Michael Dirmeier, für die Technik zuständiger Geschäftsführer der Heag-Mobilo. Ab September sollen vorerst zwei Elektrobusse den Betrieb aufnehmen. Diese werden zurzeit bei der Firma Sileo in Salzgitter angefertigt. Ausgestattet sind die Busse mit Batterien, die über Nacht aufgeladen werden können und sich auf dem Busdach befinden. Die Batterien bestehen aus Lithium-Eisenphosphat mit einer Ladeleistung von 4 bis 100 kW.
Neben Köln, Wiesbaden und Darmstadt beteiligen sich auch München und Berlin an der Elektrobus-Initaitive, so Dirmeier. Gegenüber der Industrie hätte man ein genaues Anforderungsprofil für die neuen Busse formuliert. Ab 2019, so der Heag-Mobilo-Geschäftsführer, wolle man dann nur noch Elektrobusse kaufen.