Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert ein einheitliches Ticket für Busse und Bahnen in der Metropolregion Hamburg und in ganz Schleswig-Holstein. „Der Norden braucht ein einfaches Preissystem, das problemlos an allen Fahrkartenautomaten funktioniert“, sagte der Vorsitzende des DGB Nord, Uwe Polkaehn.

„Nicht nur für Pendler ist die Kleinstaaterei im Tarifsystem ein Ärgernis.“ Wer Mobilität predige, müsse dafür die nötige Infrastruktur schaffen. Dazu gehörten attraktive Verbindungen, dichtere Takte und moderne Bahnhöfe.

 

Bis 2031 stehen Schleswig-Holstein mehr als 500 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung, um den Nahverkehr attraktiver zu machen.

„Gerade die Metropolregion Hamburg braucht Mobilität ohne Grenzen - sie kann Vorreiter sein für Bahn und Bus 2.0“, sagte Polkaehn. Das würde mehr Autofahrer zum Umsteigen bringen. Das jahrelange Sparen und Kürzen habe Bahnhöfe, Brücken, Schienenwege, Straßen und Kanäle verkommen lassen. Nun würden dringend mehr staatliche Investitionen benötigt, erklärte Polkaehn. Alle Arbeitnehmer seien auf gute Verkehrswege angewiesen. Deren Ausbau sei ein wichtiger Beitrag, um zukunftsfähige Unternehmen und Beschäftigung im Norden zu halten.

Die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für den ÖPNV hat gerade in Schleswig-Holstein eine besondere Brisanz. Laut dem Omnibusverband Nord (OVN) sind die verfügbaren Mittel seien seit dem Jahr 2007 nicht erhöht worden. Weiterhin ist Schleswig-Holstein eines der drei letzten Flächenländer des Bundes, in denen es keine Busförderung gibt. Es sei nun wichtig, die von der Landesregierung in Aussicht gestellten Regionalisierungsmittel im Umfang von 30 Millionen Euro, die nach Ansicht des OVN wohl weitestgehend der Bahn zu Gute kommen werden, mit zusätzlichen Investitionen in einen attraktiven Bus-ÖPNV zu ergänzen.