Wegen niedrigen Wasserstandes dürfen laut Wasser- und Schifffahrtsamt nur noch Schiffe mit weniger als 1,20 Meter Tiefgang den Eldenburger Kanal passieren, wie Sprecher der beiden großen Schifffahrtsanbieter in Waren am Montag (21. September 2020) erklärten. Vorher war ein Tiefgang von 1,40 Metern erlaubt.
Dadurch können die beiden größten Schiffe – die „Europa“ bei der Weißen Flotte Müritz und die „Plauer Werder“ der Blau-Weißen Flotte – derzeit nur Rundfahrten auf der mehr als 100 Quadratkilometer großen Müritz absolvieren. Für die Mehr-Seen-Fahrten über den Kölpinsee bis Plau haben beiden Anbieter noch mehrere andere Schiffe.
Zudem müssen Radler, die das umweltfreundliche Müritz-Nationalpark-Ticket nutzen, etwas weiter fahren. Die Schiffe, die die Radfahrer sonst am Bolter Kanal im Südosten der Müritz aufnehmen, können an dem Steg wegen Niedrigwassers nicht mehr anlegen. Dazu dient nun das südliche Müritzufer in Rechlin. Auch der Damerower Kanal nach Jabel sei für Fahrgastschiffe gesperrt.
Die Müritz und die mit ihr verbundenen Oberseen haben derzeit einen Pegelstand von 1,52 Meter, 13 Zentimeter weniger als das untere Stauziel. Ähnlich tief lag der Wasserstand im Herbst 2018, im Herbst 2019 lag er mit etwa 1,45 Meter noch etwas tiefer. Hauptgründe sind fehlende Niederschläge und starke Verdunstung durch die Sonne. Die Großseenplatte liegt etwa 60 Meter über dem Meeresspiegel und entwässert nach Süden über die Havel nach Berlin und nach Westen über die Müritz-Elde-Wasserstraße zur Elbe. In den Wasserstraßen ist das Wasser-Manko noch deutlich kleiner.