Seit einem Jahr ist Anja Hopf Geschäftsführerin des Verbandes der Paketer (VPR). Als der Verband der Paketreiseveranstalter 1982 gegründet wurde, war Anja Hopf gerade mal ein Jahr alt und lebte in Schleiz in Thüringen. Hier wuchs sie mit ihren beiden Geschwistern auf. Am Gymnasium „Konrad Duden“ legte sie im Jahr 1999 das Abitur ab und erlangte damit die Hochschulreife. Doch anschließend weiter die Schulbank im Hörsaal drücken, danach stand ihr nicht der Sinn. Sie wollte hinaus in die Welt, etwas tun, etwas unternehmen, sich ein Stück Selbstständigkeit und ein Stück finanzielle Unabhängigkeit schaffen. Eine Lehre zur Verkehrskauffrau mit praktischer Berufsausbildung, das könnte es sein, sagte sich Anja Hopf.

Reiseleiterin bei Schumann-Reisen
Bei der Suche nach dem richtigen Ausbildungsbetrieb hörte sie auf den Ratschlag ihrer Großeltern: „Mädel, bewirb dich doch mal bei Schumann Reisen, da sind wir schon oft mitgefahren, die haben freundliche Reiseleiter und interessante Touren.“Gesagt, getan. Fortan ging sie zwei Wochen in die Berufsschule in Bad Blankenburg und fünf Wochen zur Arbeit ins Reisebüro von Thomas Schumann in Triptis. Oft hieß ihr Arbeitsplatz aber auch „Bus 27“, „Bus 29“ oder „Bus 31“. Dann ging es auf den Highways quer durch Europa, nach Paris, London oder Venedig. „Es hat großen Spaß gemacht, die Welt mit den Reisenden zusammen kennenzulernen. Wenn ich früh morgens auf den Betriebshof in Triptis kam, war ich schon neugierig, welche Reisen in den nächsten Tagen anliegen würden. Wenn man in den Bus stieg, wusste man nie, sind es Ältere oder Jüngere, die mitreisen? Wie setzt sich die Gruppe zusammen, wie ist die Stimmung? Es war einfach spannend.“

Sicherheit ausstrahlen, das Gespräch suchen
Anja Hopf hatte keine Probleme, auf die Reisegäste zuzugehen. Immer freundlich, immer zuvorkommend, immer kommunikativ – diesen Eindruck bekommt schnell, wer mit ihr im Gespräch ist. „Ja und dann die großen Fernreisen, nach Übersee, nach Südafrika. Wovon andere ihr ganzes Leben träumen, das konnte ich einfach so mit meinem Job mitmachen“, resümiert sie mit anhaltendem Glücksgefühl. Natürlich gab`s auch den Besserwisser, den Dauernörgler unter den Reisenden oder die Kreuzung, wo man von zwei möglichen Wegen, garantiert den falschen wählte. Ein Abenteuer, so erinnert Sie sich, sei auch die Hotelsuche in Peking gewesen. Viele Hinweisschilder waren behilflich – leider nur in chinesischer Sprache. Anja Hopf räumt ein: „Die Reise fällt und steht mit dem Reiseleiter. Sicherheit ausstrahlen und immer wieder mit der Gruppe ins Gespräch kommen, darauf kommt es an.“ Zwei Höhepunkte ihrer praktischen touristischen Laufbahn seien noch erwähnt. Die Silberhochzeitsreise ihrer Eltern führte nach Norwegen. Reiseleiterin war die Tochter: „Ich war doppelt aufgeregt“. Und dann ist da noch der Busfahrer von Schumann-Reisen, bei dem sie die Reise ins Glück buchte. 2008 war Hochzeit. Die Hochzeitsreise, ganz privat, führte in den Süden. In die Antarktis mit einem Forschungsschiff. Der Traum in Weiß als Ausflugsziel.

Zu OTS nach Fürth, dann zum VPR
2006 folgte der berufliche Wechsel. Sieben Jahre reisen durch die Welt waren genug. Anja Hopf bewarb sich beim Paketer OTS in Fürth um die Stelle der Abwicklungsassistentin für Osteuropa. Das klappte. Sie wurde zur rechten Hand von OTS-Geschäftsführer Werner Volkert. Werner Volkert übernahm zwei Jahre später die VPR-Geschäftsführung von Hakan Enüstün, H & H Touristik. Anja Hopf blieb als Assistentin an seiner Seite. Die Hopfs hatten inzwischen den Wohnsitz nach Fürth verlagert. Im letzten Jahr kam Familiennachwuchs, „der uns allen viel Freude bereitet und unsere Freizeit komplett in Anspruch nimmt“, sagt Anja Hopf. Am 1. September des Jahres 2012 wurden für Anja Hopf die beruflichen Weichen neu gestellt. Werner Volkert schlug dem Vorstand des VPR und den Mitgliedern des Verbandes Anja Hopf als seine Nachfolgerin vor. Alle anwesenden Mitglieder stimmten dafür. Nach einem Jahr ihrer Tätigkeit als VPRGeschäftsführerin wirkt Anja Hopf noch genauso entspannt wie zuvor. „Es macht Spaß im Verband zu arbeiten. Jeder im VPR ist ansprechbar, wenn Probleme anstehen, Steuerfragen geklärt werden müssen oder die Satzung modernisiert werden soll. Wir finden immer eine Lösung.“ VPR-VIP-Treff am 31. Januar im Maritim Hotel Ulm Die nächsten Termine klopfen schon an die Tür: Am 29. September 2013 trifft sich der VPR zum Arbeitsmeeting in München. Am 31. Januar ist VIP-Treff im Maritim Hotel Ulm. Mit Karin Urban, der Vorsitzenden des VPR, und Anja Hopf, der Geschäftsführerin, wird der Verband nun seit einem Jahr erstmals von einem Damendoppel geführt – erfolgreich. Der Verband ist Rückhalt und Speerspitze für die Interessen seiner Mitglieder. Die im VPR vertretenen Paketer organisieren jährlich die Reisen von 3 Millionen Urlaubern und erwirtschaften damit einen Umsatz von 570 Millionen Euro.