Es ist der zweite Tag des RDA Workshops 2014 in Köln. Für Annette Sperling ist es der erste RDA-Workshop als Projektleiterin. Seit Anfang Februar dieses Jahres ist sie Teil des Messeteams der RDA-Workshop GmbH. Dementsprechend quillt ihr Terminkalender in diesen Tagen über. Dennoch, Annette Sperling ist keine aufgeregte Person, die sich von dem Trubel um sie herum beeinflussen oder gar beeindrucken lässt. Der Termin mit dem Bus Blickpunkt findet um 16 Uhr in der ruhigen Atmosphäre des Pressezentrums der Koelnmesse statt. Bis zum nächsten Termin, einer Preisverleihung, ist noch etwas Luft.

So bleibt die Zeit, inmitten eines turbulenten Tages, einen Moment durchzuatmen und die Frau besser kennenzulernen, die künftig die Geschicke der wichtigsten Messe der Branche mitbestimmen wird.

Kommunikation als wichtigstes Leitmotiv
Dabei fällt zunächst auf, dass Annette Sperling trotz eines selbst diagnostizierten „Bad Hair Day“ und zahlreichen Terminen erstaunlich entspannt wirkt. Die 52-Jährige ist ein Mensch, der nicht nur gut reden kann, sondern auch stets interessiert an den Meinungen und Ansichten von anderen Menschen ist. „Nur in dem man mit den Menschen in der Branche spricht und ihre Ansichten und Probleme kennenlernt, weiß man, was man in Zukunft besser machen kann oder was vielleicht bereits genau richtig ist“, sagt sie. Auf den Gängen sieht man sie ständig im Gespräch mit Menschen aus allen Unternehmenssparten. Sie selbst ist den Umgang mit Menschen unterschiedlichster Couleur gewöhnt: Die Wahl-Kölnerin war zehn Jahre lang selbstständige Marketing-Beraterin und hat Unternehmen nicht nur bei der Optimierung und Durchführung von Marketingaktivitäten unterstützt, sondern auch in Sachen Prozessgestaltung, Marktpositionierung im Tourismus oder Corporate Design. Ebenso gehörten Workshops, Schulungen und Vorträge zu ihrer täglichen Arbeit.

Blick für das „große Ganze“
Alles in allem ein Paket, das eine hervorragende Basis bietet, um den Posten als Projektleiterin des RDA-Workshops mit Inhalten zu füllen. „Ich bin immer offen für neue Ideen“, sagt Annette Sperling. „Zum einen beinhaltet das Ausfüllen dieser Aufgabe natürlich festzustellen, wo es noch Verbesserungspotenzial gibt oder wo es vielleicht nicht so gut läuft. Es wäre aber falsch, sich ausschließlich auf diese Dinge zu konzentrieren. Man benötigt einen Blick für das große Ganze – dazu gehört es eben auch zu wissen, an welchen Stellen es super läuft und wo es Anknüpfungspunkte gibt, die Qualität zu halten oder sogar noch zu steigern. Ich versuche für mich also immer eine Art Ganzheitlichkeit herzustellen, um dann entsprechend vorausschauend und effektiv handeln zu können. Das werde ich auch in Zukunft so beibehalten“, beschreibt Annette Sperling ihre Art mit Herausforderungen und Aufgaben umzugehen.

Rheinländerin aus Rüsselsheim
Geboren wurde Annette Sperling im hessischen Rüsselsheim. Darauf ist sie, laut eigenen Aussagen, nicht besonders stolz. „Nachdem ich hier in Köln BWL studiert habe und schon lange hier tätig bin, fühle ich mich auf jeden Fall als Rheinländerin“, sagt sie lachend. Nach dem BWL-Studium war Annette Sperling zunächst bei einem internationalen Messebau-Unternehmen mit dem Management eines Großprojekts betraut. Von 1990 bis 1995 wirkte sie als Mitarbeiterin im Marketing & Sales- Bereich beim Aufbau einer Regionalfluggesellschaft mit. Ab 1995 war die Diplom-Betriebswirtin dann als Geschäftsführerin einer Service-Gesellschaft für Betriebskrankenkassen sowie als Leiterin Marketing und Prokuristin bei einem Versicherungsunternehmen der Allianz-Gruppe tätig. 2003 gründete Annette Sperling dann mit der „ASK! Kommunikationsberatung“ ihr eigenes Unternehmen in Köln. Resultierend aus den unterschiedlichen beruflichen Stationen ihrer Karriere und dem Zusammenfließen von Erfahrungen aus mehreren Branchen sei die Projektleitung des RDA-Workshops eine neue und interessante Aufgabe gewesen, die sie gern angenommen habe. Noch im vergangenen Jahr war sie als Besucherin auf dem RDA-Workshop – nun ist sie eine der Hauptverantwortlichen der Leitmesse für die Gruppentouristik-Branche. Auf die Frage, welche Resonanz der RDA-Workshop 2014 bei den Ausstellern erzeugt habe, antwortet Annette Sperling: „Das Feedback, was ich erhalten habe, war positiv. Natürlich ist es immer schwierig alle Menschen zu hundert Prozent zufriedenzustellen. Wichtig ist dabei auch, dass, wenn man etwas verändert, nicht alles auf einmal zu verändern, sondern maßvoll zu arbeiten. Ich denke, mit unserem neuen Standkonzept und den breiteren Gängen sind wir einen Schritt in die richtige Richtung gegangen.“

Singen macht gute Laune
In ihrer Freizeit geht es Annette Sperling vor allem darum, zu entspannen und abzuschalten und den Dingen nachzugehen, die ihr schon immer Spaß gemacht haben. „Hier in Köln widme ich mich mit großer Freude einem ehrenamtlichen Engagement für das Projekt Lesewelten: Ich lese regelmäßig Kindern mit Migrationshintergrund vor. Und was Musik betrifft: Ich höre klassische Musik, besuche viele Opern und singe. Allerdings keine Opern, sondern in einer Gruppe, nur zum Ausgleich und zum Spaß, denn Singen entspannt und macht gute Laune.“ Ihre zweite Liebe gilt dem Reisen – vorzugsweise nach Südfrankreich oder auf Städtereisen, als bekennender Familienmensch gerne mit der Familie oder auch mit Freunden. „Am meisten fasziniert hat mich aber bis jetzt Afrika“, sagt Annette Sperling. Eine Busreise sei zielbedingt noch nicht dabei gewesen. Das kann aber sicher noch werden. (sb)