Mit spektakulären Sprüngen auf Inlineskates begeistert Alexander Deutschmann auf der Musicalbühne des „Starlight Express“ in Bochum das Publikum. Dabei erreicht er in der Rolle des „Streckenposten Trax“ eine Höhe von mehr als zwei Metern – in die Bühne eingebaute Absprungrampen machen es möglich. Für diesen Job tauschte der gelernte Industriekaufmann aus Hamburg seinen Schreibtisch gegen Skates und zog aus dem Norden ins Ruhrgebiet. „Das war für mich anfangs zwar eine Umstellung, aber auch ein spannendes Abenteuer.“ Zurzeit könne er sich keinen besseren Job vorstellen: „Jeder Tag im Theater ist anders.“
Skater von Kindesbeinen an
Schon als Kind lernte Alexander zu skaten und feierte früh erste Erfolge bei nationalen und internationalen Wettkämpfen. Nie hätte der sympathische 24-Jährige gedacht, dass er eines Tages sein Hobby zum Beruf machen und als Stuntskater Geld verdienen würde. „Als ich von der Stellenausschreibung hörte, habe ich mich spontan bei Starlight Express beworben und mir eigentlich keine großen Chancen ausgerechnet“, erzählt er. Allen Erwartungen zum Trotz erhielt er nach wenigen Proben die Zusage und ist seitdem auf Laufbahn und Bühne des „erfolgreichsten Musicals der Welt an einem Standort“ (Guinness World Records, London) unterwegs. An Starlight Express fasziniere ihn besonders die Schnelligkeit der Ausnahmeproduktion aus der Feder des Starkomponisten Andrew Lloyd Webber. Mit bis zu 60 Stundenkilometern bewegt sich das Ensemble auf Rollschuhen durch die Publikumsränge, tanzt und singt dabei in schweren Kostümen. Dazu sorgt der versierte Sportler mit gewagten Stunts für Staunen im Publikum.
Die Darsteller schminken sich selbst
An die Welt hinter den Kulissen musste er sich erst gewöhnen. So stand vor der Premiere neben dem anstrengenden Skatetraining auch der Umgang mit Puder und Farbe auf dem straffen Programm. „Bei Starlight Express schminken sich die Darsteller selbst.“ Das habe ihm anfangs große Probleme bereitet, gesteht der Bühnenneuling. Mittlerweile gehöre die Showvorbereitung für ihn zur Routine – und auch die Aufregung habe sich inzwischen weitgehend gelegt: „Heute bin ich viel entspannter und kann meine Auftritte genießen.“ Bis zu acht Mal in der Woche mischt Alexander beim Rennen der internationalen Züge mit. „Teil dieser körperlich anspruchsvollen Show zu sein, ist eine große Herausforderung und macht mich sehr stolz.“
Die spannende Geschichte des Starlight Express
Worum geht es im Musical „Starlight Express“? Am Abend vor dem Schlafengehen ermahnt die Mutter ihr kleines Kind, die Eisenbahn wegzulegen und schlafen zu gehen. Im Traum des Kindes werden Loks und Zuganhänger lebendig. Von weit her fahren Züge in den Bahnhof ein: Es ist die Nacht der Weltmeisterschaft der Lokomotiven. Die junge Dampflok Rusty, liebenswert, doch technisch schon lange nicht mehr auf dem neuesten Stand, scheint gegen ihre modernen Herausforderer keine Chance zu haben. Verzweifelt kämpft Rusty gegen den Macho Greaseball. Die wie Elvis rockende Diesellok erobert mit ihrem selbstsicheren Auftreten auch noch reihenweise die Herzen der weiblichen Anhänger. Als dann plötzlich Electra, die hypermoderne E-Lok, auftaucht, sieht es ganz so aus, als wäre der Kampf für die junge Dampflok verloren. Die schöne Pearl, der Erste-Klasse-Wagen, trennt sich von Rusty und hängt sich an Electra. Drei, zwei, eins – los! Flaggen fallen, Lichter blitzen, Helme funkeln. In Windeseile sausen Lokomotiven samt Anhängern über die Rennbahn. Der Konflikt zwischen den Zügen spitzt sich immer weiter zu – bei dem internationalen Rennen wird nicht nur mit fairen Mitteln gekämpft. Auf einmal taucht er auf, der legendäre „Starlight Express“, wie ein leuchtender Schweif am Himmel. Die Nacht ist voll funkelnder Sterne, als Rusty erfährt, worauf es ankommt im Leben: auf den Glauben an sich selbst. Mit neuem Mut geht er ins Finale. Und Pearl beginnt zu begreifen, wem ihre wahre Liebe gilt...