Es ist wieder soweit. Weihnachten kommt immer so plötzlich. Und damit stellt sich die Frage: Was schenke ich meinen Lieben? Die haben doch schon alles. Und wenn´s ums Schenken geht, sollte man auf jeden Fall einen Rat des Dichters Joachim Ringelnatz beherzigen, der schrieb: „ … Schenke mit Geist / ohne List / Sei eingedenk / dass Dein Geschenk / Du selber bist.“ Spezialisten beim Thema Geschenke sind auch Elke Wiedner und ihr Bruder Ralf Schneider. Sie sind Geschäftsführer von „Wiedner Werbemittel“ aus Veitsbronn bei Fürth. Sie verkaufen Geschenke. Da diese Geschenke jedoch einen speziellen Verwendungszweck haben, heißen sie Werbemittel. Kleine Firmen, mittelständische Unternehmen und große Konzerne erwerben sie.

Sie bringen sich damit bei ihren Kunden in Erinnerung. Auf den Werbemitteln aufgedruckt oder gelasert ist dann der Absender des Sponsors: das Logo der Firma, des Betriebes oder des Großkonzerns. Solche Werbemittel kennt wohl jeder. In der Sparkasse gibt es einen Kugelschreiber mit Aufdruck, in der Apotheke den Kalender für 2015 und vom Busunternehmer bei der Saisonabschlussfahrt vielleicht einen Kaffeepott mit dem neuen Firmenlogo.

Trendy: Teleskoparm fürs Handy
„Werbemittel sind von besonderer Nachhaltigkeit. Sie ist größer als bei Werbebotschaften in Printmedien. Statistiken belegen das. Werbemittel beleben den Alltag. Einen Regenschirm wirft man nicht weg, bevor er kaputt ist“, sagt Ralf Schneider. Seit zehn Jahren veranstalten Elke Wiedner und Ralf Schneider in Veitsbronn jährlich eine Werbemittelmesse. Dort können Besucher und Kunden erleben, fühlen und anfassen, welche Werbemittel aktuell im Angebot sind. Kugelschreiber, Kaffeepott oder Kalender werden zwar immer wieder geordert, doch sie sind nicht mehr der Weisheit letzter Schluss. So waren in diesem Jahr auf der Messe auch Dinge wie Luftballons, die, als Katapult genutzt, Nüsse knacken, zu sehen, Mähdrescher im USB-Stick-Format oder Pfeffer in Schwarz-Rot-Gold.

Absolut trendy: ein Teleskoparm fürs Handy mit Firmenlogo. Solch ein Gerät hat sicher jeder schon gesehen, wenn die Japaner vor dem Reichstag, dem Matterhorngipfel oder auf dem Dach des Mailänder Doms ihr Handy zum Fotografieren an einer Teleskopstange befestigten, um dann das sogenannte „Selfie“ den Daheimgeblieben zu schicken mit der klaren Botschaft: „Da war ich!“ Auf etwa einen Meter kann man den Teleskopstab ausfahren und sich damit selbst und sein Motiv besser in Szene setzen. Auf Wunsch gibt´s einen Fernauslöser dazu. Rund 45 Aussteller zeigten 2014 auf der 10. Messe von „Wiedner Werbemittel“ ihre Angebote. Bewährtes und Bekanntes war dabei: Kalender, Tassen, Bälle, Caps, Krawatten, Schlüsselanhänger und Kugelschreiber. Doch das Spektrum ist bei Letzterem sehr breit. Den Kuli gibt es nicht nur in fast allen Farben, sondern auch mit Kreuz-oder Schlitzschraubendreher, inklusive Wasserwaage.

Über 50 Busunternehmen gehören mittlerweile zu den Kunden von „Wiedner Werbemittel“. „Wir pflegen die Kontakte zu unseren Kunden und konnten so das Wachstum der Firma in den letzten zehn Jahren deutlich steigern“, sagt Ralf Schneider. Mittlerweile sind in der Firma acht Mitarbeiter beschäftigt, die sich um die Abwicklung der Aufträge kümmern. Alles wird in engem Kontakt mit dem Kunden, im Gespräch vor Ort oder per Telefon geklärt. Die Kataloge sind online einzusehen. Busunternehmen fragen oft an, welche Angebote es für Saisonabschluss- oder Saisonauftaktfahrten gibt, bestellen Klassiker, die inzwischen in ihrer Firma ausgegangen sind, nach oder interessieren sich für Neues.

Anfang der 60er Jahre hat Vater Heinz Schneider mit dem Verkauf von Puppen als Firmengeschenk begonnen. Bis zum Jahr 2000 betrieb er den Handel als „One-Man-Show“. In den 90er Jahre stieg seine Tochter Elke mit ein. Und als sie 2000 das Steuer ganz und gar übernahm, weil der Vater in Rente ging, überraschte sie ihren Bruder Ralf, der inzwischen als kaufmännischer Leiter für ein großes Nürnberger Unternehmen in der Schweiz tätig war, mit der Frage: „Willst Du nicht zurück in die Firma kommen, ich könnte Unterstützung dringend gebrauchen?“ Keine leichte Entscheidung. Die Schweiz verlässt man nicht freiwillig. Doch die Chance, etwas Eigenes zu machen, den kleinen Familienbetrieb zu vergrößern, reizte Ralf Schneider und so ging er 2004 in Veitsbronn mit seiner Schwester gemeinsam an den Start.

Ein Rollkoffer im Online-Adventskalender
„Wiedner Werbemittel“ sind heute nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz gefragt. Es gibt sogar Aufträge aus Übersee oder Japan. Artikel rund um die Elektronik, vom Smartphone bis zu Tablet-Computern, sind dabei genauso trendy wie die schon erwähnte Teleskopstange. Für Busunternehmer, denen noch ein passendes Weihnachtsgeschenk für gute Kunden fehlt, empfiehlt Ralf Schneider – so auf die Schnelle – ein Stabfeuerzeug mit Firmenlogo für die Weihnachtskerzen. Übrigens, Bekanntschaft mit den „Wiedner Werbemittel“ kann man auch im Bus Blickpunkt Adventskalender machen, der als Printversion dieser Ausgabe beiliegt. Wer das Türchen online öffnet und seine Daten im Online-Formular einträgt, hat die Chance, an der Verlosung des Preises teilzunehmen: Ein komplettes Reiseset mit Trolley, Reisetasche, Kulturbeutel, einem Automatik-Taschenregenschirm und einem Stelton-to-go-Becher. Alles von „Wiedner Werbemittel“. (jw)