Wer Innsbruck besucht oder dort lebt, kommt an der Nordkette im wahrsten Sinne nicht vorbei. Das Stadtbild prägend ist sie das Naherholungsgebiet für Einheimische und gleichermaßen Top-Ausflugsdestination für Touristen. Das Panorama-Erlebnis am Aussichtshöhepunkt, dem 2.300 m hohen Hafelekar, ist Dank direkter Anbindung an die Stadt für jedermann zum Greifen nah. Schaut Thomas Schroll, Geschäftsführer der Innsbrucker Nordkettenbahnen, aus seinem Bürofenster, blickt er auf „seine“ Nordkette und hat die Stadt zu Füßen. Bereits seit 1906 existiert die Standseilbahn auf die Hungerburg. 1928 wurden die weiterführenden Pendelbahnen auf das rund 2.300 m hohe Hafelekar eröffnet. Sinkende Besucherzahlen aufgrund der verstärkten Konkurrenz in der Seilbahnbranche und notwendige Investitionen führten nach einem Betreiberwechsel und der Wiederübernahme durch die Stadt Innsbruck (2001) zum Beschluss für den Neubau aller Bahnen.
Public-Private Partnership Projekt bei Seilbahnen
Unter der Prämisse, die einzigartigen denkmalgeschützten Gebäude zu erhalten, wurde nach einer Bauzeit von nur 7 Monaten Ende 2006 die neue Pendelbahn auf die Seegrube und kurz darauf die Bahn auf das Hafelekar eröffnet. Mit dem Eintritt von Thomas Schroll als Geschäftsführer der Innsbrucker Nordkettenbahnen wurde dann im Dezember 2007 die komplett neu errichtete Standseilbahn auf die Hungerburg, deren Stationen von der Stararchitektin Zaha Hadid entworfen wurden, feierlich in Betrieb genommen. Als erstes Public-Private Partnership (PPP) Projekt im Seilbahnbereich in Österreich stellten die Innsbrucker Nordkettenbahnen einmal mehr ihre Innovationskraft unter Beweis: Die Stadt Innsbruck und der Tourismusverband Innsbruck als Eigentümer investierten gemeinsam mit den beiden Betreibergesellschaften Strabag und Leitner Ropeways in den Neubau der Bahnen. Erstmals werden seit diesem Zeitpunkt alle drei Bahnen samt Skigebiet von einer privaten Gesellschaft mit Thomas Schroll an der Führungsspitze betrieben und ermöglichen so die Auffahrt vom Innsbrucker Stadtzentrum in hochalpines Gelände in nur 20 Minuten. Aus dem städtischen, verstaubten Betrieb entwickelte sich, nicht zuletzt dank der harten Hand und dem ausgeprägten Geschäftssinn des neuen Geschäftsführers, ein moderner, stetig wachsender und erfolgreicher Betrieb. Die Nordkettenbahnen wuchsen unter Schrolls Zepter zur wichtigsten touristischen Infrastruktur im Großraum Innsbruck.
Besucherrekorde, die für sich sprechen
Die seit der Übernahme enorm gestiegenen Gästezahlen sprechen für sich – waren es 2010 noch 390.000 Besucher, so konnten im Jahr 2014 bereits über eine halbe Million Gäste auf der Nordkette begrüßt werden. Durch den Schulterschluss mit starken Kooperationspartnern, wie den Swarovski Kristallwelten im nahe gelegenen Wattens, entwickelte sich die Nordkette zu dem Highlight bei einem Innsbruck Besuch. Aber auch die einheimische Bevölkerung hat der zwar in Tirol gebürtige, aber in der Steiermark aufgewachsene Schroll nie aus dem Fokus verloren. Durch das von ihm ins Leben gerufene Freizeitticket Tirol, ein Verbund- Ticket, das den Eintritt bei zahlreichen Freizeiteinrichtungen wie Bergbahnen (unter anderem natürlich die Nordkettenbahnen), Bädern und Museen gewährleistet und zudem noch attraktive Zusatzleistungen beinhaltet, hat jeder Tiroler die Möglichkeit, sämtliche Freizeitaktivitäten mit dem einmaligen Kauf des Tickets für ein ganzes Jahr auszuüben. Aufgrund des stetig gewachsenen, stimmigen Angebots und des guten Preis-Leistungs- Verhältnisses schnellten auch hier die Verkaufszahlen innerhalb von 8 Jahren von anfangs 3.000 auf mittlerweile über 45.000 verkaufte Freizeittickets hoch, was bedeutet, dass bereits jeder 6. im Großraum Innsbruck Lebende eines besitzt – einzigartig im Alpenraum! Aber wer Thomas Schroll kennt, der weiß, der Mann sieht immer Luft nach oben – und so arbeitet er unermüdlich daran, sein Team zu Höchstleistungen anzuspornen, wenn es beispielsweise um die Erschließung neuer Fernmärkte im asiatischen Raum geht.
Thomas Schroll war 1992 in Albertville Olympiasieger
Hinter jedem andauernden Erfolg steckt eiserne Disziplin, viel Durchsetzungskraft und harte Arbeit, das weiß Thomas Schroll als ehemaliger Spitzensportler nur zu gut. Bevor es ihn erstmalig als Geschäftsführer einer Bergbahn ins ebenfalls in Tirol befindliche Stubaital zog, stürzte er sich im Bob wagemutig den Eiskanal hinunter. Höhepunkt seiner Karriere im Profi-Bobsport war der Olympiasieg im Vierer-Bob im Jahr 1992 in Albertville. Heute visiert er mit den Nordkettenbahnen ebenfalls Spitzenplätze an. Sein Ziel: Die Nordkette soll beliebtester Ausflugsberg Europas werden.