Er versteht es, eine motivierende Atmosphäre zu schaffen, versprüht Optimismus und Begeisterung für das, was er tut. Sein Enthusiasmus ist ansteckend. Die Reisebranche ist sein Leben. Sein  touristischer Erfahrungsschatz ist immens. Seine Begeisterung für die Branche scheint keine Grenzen zu kennen. Das Multitalent lässt sich aber nicht in einen vorgefertigten festen beruflichen Rahmen pressen.

Im Januar 2020 hat Hillmer die Leitung des Papenburger Kreuzfahrt-Spezialisten Sea Side Story übernommen und seit Juni ist er zudem Chef des neu gegründeten Reiseveranstalters Lighthouse  Travel. Gleichzeitig betreut er als Destination Manager das Besucherzentrum der Meyer Werft. Er ist Politiker und hat des Weiteren das Amt des Fußball-Obmannes des Fußball-Ostfrieslandligisten TSV Ostrhauderfehn inne.

Die Reisebusbranche hat Dennis Hillmer von der Pike auf kennengelernt – und zwar durch seine Ausbildung beim Busunternehmen Auto-Fischer-Reisen. Das war 1997 bis 2000, noch vor dem Verkauf der Reisesparte an Hermann Meyering. „Ich hatte sehr viel Spaß dabei“, erinnert sich Hillmer gerne an diese Zeit zurück. „Wir hatten immer die neuesten und hochwertigsten Busse, die es am Markt gab. Das hat mich sehr beeindruckt“, schwärmt er heute noch. Rolf Fischer, einer der Geschäftsführer, hat mich sehr geprägt, er war ein wunderbarer Chef. Er konnte hart sein, aber war immer sehr fair“, erzählt Hillmer rückblickend.

Sein Einsatzbereich als Azubi war zwar das Büro, aber er begleitete auch öfter mal die Busrundreisen,  wenn Not am Mann war – und das kam nicht selten vor. So kam er dann auch in den Genuss, nicht nur die weite Welt zu bereisen, sondern auch durch Würstchen- und Kaffeeverkauf sein Azubigehalt aufzubessern. Nach seiner Ausbildung bei Auto Fischer absolvierte er ein Studium der Tourismuswirtschaft. Im Anschluss daran arbeitete er beim Landkreis Leer in der Wirtschaftsförderung als Projektmanager für Tourismus.

Danach heuerte er als Assistent der Geschäftsführung bei Hanseat Reisen an. Aus privaten Gründen zog es ihn dann wieder zurück in seine Heimat zu Auto-Fischer-Reisen, wo er bis zu seinem Wechsel zu Sea Side Story über zehn Jahre als Director Product Management für Auto-Fischer-Reisen und die anderen Marken der Reiseallianz-Gruppe tätig war.

Kindheitstraum erfüllt

Mit seiner Tätigkeit bei der Meyer Werft erfüllt sich für ihn ein Kindheitstraum: „Mich haben immer schon die  Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft fasziniert, denn ich wohne zwischen Leer und Papenburg und die Schiffe werden über die Ems in Richtung Nordsee überführt. Die Ems fließt durch meine Heimatgemeinde, so dass ich schon als Kind am Deich stand und die Schiffe bewundert habe. Nun bin ich auch für das Besucherzentrum der Meyer Werft tätig“, beschreibt er seine Begeisterung. Als Destination Manager will er die Vermarktung von Busreisen zur Meyer Werft weiterentwickeln und auch neue Zielgruppen für das Besucherzentrum gewinnen.

Sea Side Story ist ein Spezialist für Gruppenreisen und bietet seit sechs Jahren Familienkreuzfahrten für den „FC Bayern Kids Club“, Eventreisen für Fernsehformate oder hochwertige Gruppenreisen an. Hillmers künftige Hauptaufgabe wird es sein, neben dem Vertrieb dieses Geschäftsfeld weiterzuentwickeln um Fluss-Kreuzfahrten. „Wir bieten individuelle, exklusive Erlebnisse an Bord und an Land an“, erklärt Hillmer. Dazu gehören Themenkreuzfahrten, Event-Kreuzfahrten, aber auch maßgeschneiderte sowie klassische Gruppenreisen. „Alles nicht auf Masse ausgelegt, sondern eher klein und fein“, unterstreicht Hillmer den USP. Das Geschäftsportfolio des Reiseveranstalters wird aktuell erweitert – basierend auf seine Expertise als Spezialist für Verlags- und Leserreisen. Dadurch sei auch die Idee zu der neuen Firma Lighthouse Travel entstanden, die zusammen mit der Zeitungsgruppe Ostfriesland gegründet wurde.

Hillmer betont, dass die Gründung von Lighthouse Travel nichts mit der Krise zu tun hat. „Einen Veranstalter in dieser Zeit zu gründen ist sicherlich ungewöhnlich“, gesteht er. Die Resonanz der Branche sei auch sehr unterschiedlich  gewesen. „Die Spannbreite ging von Wow bis sehr mutig“, berichtet er. „Wir hatten aber schon seit längerem die Idee, einen neuen Veranstalter gemeinsam mit  einem starken Partner zu gründen. Den Zeitpunkt sehe ich als große Chance, denn der Markt wird sich in Zukunft wandeln und wir blicken mit unserem Konzept der Zukunft positiv entgegen“,   begründet der zweifache Geschäftsführer.

Die Angebotspalette des neuen Reiseveranstalters Lighthouse Travel umfasst sowohl Reiseziele in Deutschland und Europa als auch vereinzelt Fernreisen, dazu zählen Busreisen, Flusskreuzfahrten oder Fahrten zu speziellen  Veranstaltungen. Das Ziel sei es unvergleichbare Erlebnisreisen anzubieten. An Ideen mangelt es dem Betriebswirt und Tourismusexperten keineswegs. Er hat längst die Denkmaschine angeworfen, die Ideenfabrik läuft auf Hochtouren. „Wir werden mit unseren künftigen Angeboten besondere und unvergessliche Reisemomente schaffen. Hier steht Qualität vor Quantität. Es werden Reisen sein, die sonst in dieser Form anderswo nicht zu finden sind. Lighthouse Travel soll als Marke unverkennbar werden und mit dem besonderen Reiseerlebnis immer in Verbindung gebracht werden“, erläutert Hillmer sein Ziel. Doch man möchte im Angesicht der Corona-Pandemie besonnen agieren, nichts übereilen. Den Fokus habe man auf 2021 gerichtet.

„Das Unternehmen soll langsam und stetig wachsen“, so Hillmer. Er ist überzeugt, dass sich das Marktumfeld deutlich wandeln wird. „Mein Bestreben ist es, unsere Geschäftsidee durchzusetzen, auch wenn durch unvorhersehbare Einflüsse wie die Corona Krise, nicht alles planbar ist und eventuell kleine Veränderungen notwendig sind.“

Qualität und Zuverlässigkeit sind enorm wichtig

Auf die Frage, was seiner Ansicht nach einen innovativen Bus- und Gruppenreiseveranstalter ausmacht – gerade auch in Krisenzeiten – antwortet er, dass man vor allem den Markt im Blick haben und auch die Wünsche und das Reiseverhalten der Kunden immer neu bewerten müsse. Er ermuntert die Unternehmen dazu, einfach auch mal Ideen umzusetzen, die auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich erscheinen. „Sicherlich geht sowas nicht immer ohne Risiko und somit sollte auch ein gesundes Maß an Risikobereitschaft vorhanden sein“, sagt er. Die Qualität und Zuverlässigkeit gerade jetzt in den Krisenzeiten sei enorm wichtig, „denn jetzt zeigt sich auch wer gut aufgestellt war und ist und wer sich nicht für die Zukunft gerüstet hat“, so Hillmer weiter. „Die Mitarbeiter spielen bei einem innovativen Bus- und Gruppenreiseveranstalter eine große Rolle. Die Impulsrichtung muss sicherlich vorgegeben werden, aber ohne ein gutes motiviertes, innovatives Team geht es nicht. Der digitale Wandel spielt hierbei natürlich auch eine große Rolle und dieser Mix wird entscheidend sein für einen marktfähigen innovativen Veranstalter.“