Während für Kunstgalerien, Museen und botanische Gärten zumindest Öffnungsszenarien besprochen worden und viele weitere Wirtschaftszweige in den Stufenplan integriert worden seien, sei der Tourismus mit seinen deutschlandweit rund drei Millionen Beschäftigten nicht einmal erwähnt worden.

„Der Tourismus muss Teil der Öffnungsdebatte sein. Die Bundesregierung ignoriert ganz offensichtlich vorliegende Fakten mit Blick auf die geringe Infektionsgefahr im Tourismus. Dies sind: Erstens, dass die organisierte Reise nach einer Studie des Robert-Koch-Institut nachweislich kein Pandemietreiber ist. Zweitens, dass Hotels im Vergleich zu Privathaushalten nachweislich sicherere Orte sind. Drittens, dass das Ansteckungsrisiko in einem Flugzeug um ein Vielfaches geringer ist als etwa in einer S-Bahn. Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich und inakzeptabel, dass sich der Tourismus und seine rund drei Millionen Beschäftigten in Deutschland erneut hinten anstellen müssen. Beim Wirtschaftsgipfel mit den Verbänden vor drei Wochen wurde vereinbart, am 3. März eine „klare und vorausschaubare Perspektive“ festzulegen. Davon ist nichts zu erkennen. Verlässliche Wirtschaftspolitik sieht anders aus“, kritisiert DRV-Präsident Norbert Fiebig.

Es dränge sich der Eindruck auf, dass die Bundesregierung durch eine Verlängerung des Lockdowns davon ablenken wolle, dass das Impfen nur im Schneckentempo vorangeht, dass weder ein schlüssiges Testkonzept vorliegt, noch ausreichend Schnelltests zur Verfügung stehen. Dabei habe die Reisewirtschaft bereits im Herbst 2020 in einem ausführlichen Testkonzept genau auf diese Erfordernisse hingewiesen.

„Wir haben vor sieben Monaten genau dargelegt, wie eine sinnvolle Teststrategie aussehen muss. Und nicht nur das: Wir haben als Branche gezeigt, dass wir in der Lage sind, Reisen sicher zu gestalten. Die Politik muss jetzt dafür sorgen, dass wir perspektivisch unser Geschäft wieder aufnehmen können. Ohne eine Strategie für einen Restart werden noch mehr Unternehmen in der Reisewirtschaft aufgeben müssen“, betont Norbert Fiebig weiter.