Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV) (Foto: DRV)
Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes
(Foto: DRV)

Der deutsche Reisemarkt befindet sich trotz der weltweiten Krisen auf Wachstumskurs. Die Reiseveranstalter haben nach ersten Berechnungen im zurückliegenden Geschäftsjahr (Stichtag: 31.10.) mindestens zwei Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr erzielt. 

Das teilte der Deutsche Reiseverband (DRV) am Donnerstag auf seiner Jahrestagung in Abu Dhabi mit. Dabei habe sich das Geschäft mit Kreuzfahrten überproportional gut entwickelt.

Griechenland, die Karibik und Mexiko mit hohen Zuwachsraten

Hier liege das Wachstum im zweistelligen Prozentbereich, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. Eine der größten Herausforderungen für die Zukunft sei die Digitalisierung der Branche. Griechenland, Tunesien, die Kanarischen Inseln sowie die Karibik-Ziele Kuba, Dominikanische Republik und Mexiko sind die Urlaubsländer der Bundesbürger, die in diesem Jahr die höchsten Zuwachsraten verzeichnen.

Weiterhin weniger Urlauber in Ägypten und Thailand

„Kein anderes Land konnte 2014 mehr zulegen als Hellas – und das bereits zum zweiten Mal in Folge. Das ist ein fulminantes Comeback“, teilte der Präsident des Deutschen Reise Verbandes (DRV), Norbert Fiebig, anlässlich der DRV-Jahrestagung in Abu Dhabi mit. Für den Aufwind in der Karibik haben modernisierte und neue Hotels gesorgt, so dass die große Auswahl und das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen konnten. Leichte Steigerungsraten gab es bei den deutschen Reiseveranstaltern für die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Spanien wird seine Position als beliebtestes Auslandsreiseziel behalten. Gegenüber dem Vorjahr weniger Reisende zog es nach Ägypten und Thailand.

WM-Sieg sorgte für Engpässe

DRV-Präsident Fiebig betonte, dass die erzielten Zuwächse besonders vor dem Hintergrund zahlreicher externer Faktoren und Einflüsse in diesem Jahr bemerkenswert seien. Dazu zählten Krisen – wie etwa in der Ukraine, in Israel, Ägypten, Syrien und im Irak, die Ebola-Epidemie in Westafrika sowie die ISIS-Drohungen, aber auch die Streiks von Piloten und Lokführern. Zudem ließ die Fußball-WM viele Bürger mit ihrer Urlaubsbuchung zögern. Nach dem Sieg der deutschen Mannschafft sorgte das extrem enge Zeitfenster der Sommerferien (Korridor von 71 Tagen) für Kapazitätsengpässe auf Flughäfen, so dass nicht mehr alle reisewilligen Kunden in den Urlaub fliegen konnten. Dass am Ende trotzdem ein positives Ergebnis die Bilanz schmückt, zeige die Stärke der Touristik. „Die Reisebranche hat bereits in der Vergangenheit viele Krisen durchlebt und diese professionell gemeistert. Bis auf das Wirtschaftskrisenjahr 2009 ist unsere Branche dabei stetig gewachsen. So auch in diesem Jahr wieder.