Der Verbandsgeschäftsführer der kommunalen Arbeitgeberverbände in Schleswig-Holstein, Jan Jacobsen, geht davon aus, dass der Busverkehr in den vier großen Städten Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster weitgehend stillstehen könnte, verlautbarte er gegenüber der Deutschen Presseagentur dpa.
Jacobsen sparte nicht mit Kritik an den Gewerkschaftsführern. Der Gewerkschaft gehe es nicht um die Sache, sagte er. „Die Bevölkerung muss leiden, weil Verdi es so will.“ Die geforderte Arbeitszeitverkürzung von 39 auf 35 Stunden mache alleine für Kiel Mehrkosten in Höhe von sechs Millionen Euro aus. Pikant: Der Streikaufruf sei vergangenen Mittwoch bereits draußen gewesen, noch ehe die Verhandlungsrunde überhaupt beendet war. Dieser Darstellung widersprach Verdi-Sprecher Frank Schischefsky. „Das ist eine Lüge“, warf er Jacobsen vor.
Verdi-Verhandlungsführer Sascha Bähring hatte in der vergangenen Woche den Arbeitgebern vorgeworfen, mit dem aktuellen Angebot keinerlei Bewegung in Richtung echter Entlastung und Arbeitszeitverkürzung zu bieten. Für den 16. Februar hat die Gewerkschaft alle Warnstreik-Teilnehmer im Land zu einer Demonstration und Kundgebung vor dem Landeshaus in Kiel aufgerufen.