Was Branchenkenner schon seit Längerem vermutet hatten, ist nun Realität geworden: Nachdem die Unister Holding im Juli Insolvenz angemeldet hatte müssen drei weitere Unister-Unternehmen Insolvenz anmelden, darunter auch das einst größte deutsche Online-Reisebüro Ab-in-den-urlaub. Außerdem betroffen sind die Plattformen kurz-mal-weg.de und billigfluege.de.

Zu dem Zeitpunkt als Unister den Insolvenzantrag stellte, hieß es zunächst, die operativen Gesellschaften" des Unternehmens seien nicht betroffen. Nun bangen weitere 178 Mitarbeiter um ihre Jobs. Insgesamt sind damit 1.080 Mitarbeiter von der Insolvenz betroffen.

Nach der Insolvenz der drei Firmen könnten nun alle wesentlichen Teile der Reisesparte an einen Investor verkauft werden – ohne Altlasten wie Verbindlichkeiten.Bis zum Ablauf der Frist am 31. August lagen laut Flöther sechs konkrete Kaufangebote von Investoren vor. In Absprache mit den Gläubigern werden diese nun geprüft und Einzelverhandlungen mit den Bietern geführt. Die Angebote beziehen sich alle auf die Reisesparte.

Somit zeichnet sich ein Deal über das Kerngeschäft mit seinen bekanntesten Unister-Marken und Plattformen als wahrscheinlichste Lösung ab. Dabei gehen Altlasten und Risiken wie Schulden oder Rechtsstreitigkeiten nicht auf den Käufer über. Der Unister-Konzern betreibt gut 40 Internet-Portale, darunter fluege.de und ab-in-den-urlaub.de. Nach dem Tod von Firmenchef Thomas Wagner hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Der 38-Jährige war bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, am heutigen Donnerstag fand die Trauerfeier in Leipzig statt.